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06.09.2001 08:28

"Wir brauchen ein anderes Lernen"

Burghard Kraft Arbeitsstab
Arbeitsstab "Forum Bildung" in der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

    Pressemitteilung 24/2001

    "Wir brauchen ein anderes Lernen"
    Schulforscher fordert Wandel von der Belehrungsanstalt zur Lernwerkstatt

    Die ideologisierte Schuldebatte in Deutschland ist der Bremsklotz einer Reform. In Zukunft werden, so der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Struck von der Universität Hamburg, vor allem zwei Protagonisten die Schulreform auf den Weg bringen: Europa, das den Rahmen vorgibt und die Schulen selbst, die diesen Rahmen vor Ort mit Leben füllen. Die Online-Redaktion sprach mit ihm über ein anderes Lernen, die neuen Schlüsselqualifikationen und warum internationale Schulleistungstests nichts taugen.

    "Die Kulturhoheit der Länder hat natürlich den Vorteil, dass Schulen einen regionalen Bezug haben, andererseits aber den Nachteil, dass wir die Schulsysteme weder in Deutschland noch international vergleichen können", meint Peter Struck. Die Einführung der ersten Fremdsprache in Klasse 3 zeigt seiner Meinung nach deutlich, dass Europa zunehmend eigene Standards auch im Bildungsbereich setzt. Und den lokalen Part spielen die Schulen selbst - durch Profilsetzungen, mehr Autonomie und eigene Schulprogramme.

    Die mäßigen Leistungen deutscher Schüler bei den internationalen Schulleistungstests TIMSS und PISA und haben viele aufgeschreckt. Der Erziehungswissenschaftler Struck nimmt es gelassen, denn diese Tests "sagen nicht sehr viel über das aus, was Schule in Zukunft leisten muss". Die neuen Schlüsselqualifikationen bestehen eben nicht aus einem fundierten Fachwissen, sondern aus Selbständigkeit, Teamfähigkeit und der Kompetenz, sich Informationen schnell zu beschaffen. Diese Kompetenzen lassen sich aber nur vermitteln, wenn sich das Lernen ändert. Vernetztes Denken könne man nicht in einem starren Fächerkanon lernen, so Struck, sondern in Bildungsplänen, in denen Fächer zu Lernfeldern zusammengefasst werden.

    Peter Struck plädiert für eine neue Fehlerkultur, die nicht nur aus Rotstift und Strafen besteht. Deshalb ist er auch froh, dass Kinder das Laufen und Sprechen nicht in der Schule lernen, denn "die Schule würde versuchen, ihnen das Laufen im Sitzen beizubringen".

    Weitere Informationen:

    Arbeitsstab Forum Bildung
    in der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
    Hermann-Ehlers-Straße 10
    53113 Bonn
    Telefon: (0228) 5402-126
    Fax: (0228) 5402-170
    info@forumbildung.de

    Forum Bildung Online Redaktion
    Stephanstraße 7-9
    50676 Köln
    Telefon: (0221) 27 84 705
    Fax: (0221) 27 84 708
    presse@forumbildung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.forumbildung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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