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06.09.2001 16:33

Modularisierung der Pflegeausbildung - Transnationale Konsenskonferenz an der FH Bielefeld

Petra Werdin Ressort Hochschulkommunikation
Fachhochschule Bielefeld

    Das aus dem EU-Programm Leonardo da Vinci und von der Robert Bosch Stiftung geförderte Pilotprojekt beendete die 1. Projektphase - Analyse der transnationalen Qualitätsanforderungen - mit der Konsenskonferenz am Fachbereich Pflege und Gesundheit

    Modularisierung der Pflegeausbildung - unter dieser Themenstellung läuft zur Zeit ein dreijähriges Pilotprojekt, finanziert aus dem EU-Förderprogramm Leonardo da Vinci, mit Mitteln der Robert Bosch Stiftung und den beteiligten Partnern, am Fachbereich Pflege und Gesundheit der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf 637.000 . Es beschäftigt sich mit der Entwicklung, Erprobung, Evaluierung und Verbreitung eines Konzeptes zur Modularisierung der Berufs- und Hochschulausbildung im Bereich der Pflegeberufe: Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege. Im Rahmen des Projekts sind Partner aus Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen und Deutschland eingebunden. Am 29. und 30. August 2001 fand in Bielefeld die erste Konsenskonferenz mit 55 Teilnehmern aus sechs europäischen Ländern statt. Die wissenschaftliche Leitung liegt in Händen der Professorinnen Dr. Barbara Knigge-Demal und Dr. Annette Nauerth.

    Die Berufsausbildungen im Pflege- und Gesundheitsbereich weisen europaweit große Unterschiede auf. Trotz der gegenseitigen Anerkennung ist bisher eine Vergleichbarkeit nicht erreicht und es ergeben sich immer wieder Probleme bei der Frage der gegenseitige Anerkennung. Dies behindert auch die Mobilität innerhalb der Staatengemeinschaft. Es fehlt an Strategien, Instrumente und Materialien, eine solche Entwicklung einzuleiten. Die traditionelle Lehr- und Lernkultur in der Berufsbildung ist noch nicht ausreichend darauf ausgerichtet, lebensbegleitendes Lernen und selbstständiges Studium zu fördern. Auch den Umgang mit neuen Lerntechnologien wird bisher nicht ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet. Das Projekt will einen Beitrag zur transnationalen Vergleichbarkeit der Pflegeausbildung leisten und zu einem Abbau des Mangels an Konzepten und Instrumenten beitragen.

    Projektziele sind:
    - Einleitung einer Integration der drei Pflegeausbildungen: Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege
    - Schaffung nationaler und internationaler Transparenz in Bezug auf Anforderungsprofile bzw. Anerkennung der erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen über ein Credit-Point-System
    - Förderung der horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit in den Berufsausbildungen im Bereich der Pflegeberufe durch Vernetzung der Berufsausbildungen und der Hochschulausbildung
    - Förderung einer schnellen und kontinuierlichen Anpassung von Ausbildung und Weiterbildung an den gesellschaftlichen und beruflichen Wandel der Aufgabenfelder mit Integration von Innovationen und Neuentwicklungen
    - Abbau von Benachteiligungen in einem frauentypischen Berufsfeld durch Erleichterung des Wiedereinstiegs in den Beruf nach der Familienphase.

    Folgende Verfahren sollen dazu einen Beitrag leisten:
    - Entwicklung, Erprobung, Evaluierung und Verbreitung eines Konzeptes zur Modularisierung der Berufsausbildung und der Hochschulausbildung im Bereich der Pflegeberufe
    - Integration von Methoden und Medien im Rahmen der Module, die das selbständige Studium und Fernunterricht ermöglichen, Informations- und Kommunikationstechnologien einbeziehen, die unterschiedlichen Vorbildungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer berücksichtigen und auf lebensbegleitendes Lernen zielen
    - Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Lehr-/Lernmaterialien auf der Basis von Informations- und Kommunikationstechnologie.

    Das Projekt sieht die Erstellung von folgenden Produkten vor:
    - Übersicht über relevante Qualifikationen im transnationalen Berufsfeld
    - Konzept einer Modularisierung der Berufsausbildung und der Hochschulausbildung, der Art, dass zum einen eine vertikale und horizontale Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungen im Pflege- und Gesundheitsbereich entsteht und zum anderen eine transnationale Mobilität und Anerkennung ermöglicht wird. Dies impliziert die Einführung eines Credit-Point-Systems
    - Erstellung von Assessmentinstrumenten zur Beurteilung von Qualifikationen
    - Erstellung von mehreren Einzelmodulen einschließlich der benötigten Lehr- und Lernmaterialien und Bearbeitung im Hinblick auf Lernmethoden, die die Selbständigkeit des Nutzers erhöhen, ihm hohe Flexibilität in der Gestaltung der Lernphasen ermöglichen und als interaktive Fernstudiummaterialien vorliegen
    - Evaluationsinstrumente für eine Implementierungsphase der beschriebenen Produkte.

    Das Projekt realisiert sich in vier Phasen. In der 1. Phase des Projektes erfolgt die Analyse der transnationalen Qualifikationsanforderungen bezogen auf die Partnerländer Polen, Niederlande, Luxemburg, Belgien und Deutschland und die Entwicklung einer curricularen Gesamtkonzeption für die Ausbildungen im Berufsbereich Pflege. Diese Phase endet mit der transnationalen Konsenskonferenz an der FH Bielefeld am 29./30.August 2001 in Bielefeld. Der Schwerpunkt der 2. Arbeitsphase liegt in der Konzeptualisierung von sechs Modulen und der dazugehörenden Lern- und Lehrmaterialen, sowie der Erstellung von Assessmentinstrumenten. In der 3. Phase werden sechs Module implementiert und erprobt und nach einer Evaluierung in der 4. Phase auf einen größeren Nutzerkreis in den Niederlanden, Polen, Belgien, Luxemburg und Deutschland übertragen. Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union, der Robert Bosch Stiftung und der FH Bielefeld finanziert.

    Die transnationale Konsenskonferenz
    Die transnationale Konsenskonferenz bildet den Abschluss der ersten Projektphase. Inzwischen wurden die verschiedenen Ausbildungen analysiert und die zu erwerbenden Berufskompetenzen in der Pflegeausbildung erhoben. Aus dem Vergleich
    der verschiedenen nationalen Konzeptionen ist inzwischen ein Vorschlag für eine curriculare Gesamtkonzeption entstanden, die der Konsenskonferenz als Diskussionsgrundlage vorliegt. Die Konsenskonferenz hat das Ziel, zwischen den Projektbeteiligten, den Modulentwicklern, den Modulimplementierern, den Beratern und dem Projektbeirat eine Verständigung über die Leitziele des transnationalen
    Curriculums, die beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen und die Modulkonzeption herbeizuführen. Die Konsensprozesse dieser Konferenz beziehen sich
    auf folgende Anteile des Projektes:
    - die Leitziele, denen die Ausbildung verpflichtet ist
    - die Qualifikationen oder Kompetenzen, die über die Ausbildung erworben
    werden sollen und
    - die Lernfelder und Module.
    Der Konsens dient zur Weiterentwicklung des Grobkonzeptes zur Modularisierung der Pflegeausbildung und zur Bearbeitung einzelner Module.

    Kontakt:
    Fachhochschule Bielefeld
    Fachbereich Pflege und Gesundheit
    Am Stadtholz 24
    33609 Bielefeld
    Professorin Dr. Barbara Knigge Demal
    fon 0521.106-7420, e-mail barbara.knigge-demal@fh-bielefeld.de
    Professorin Dr. Annette Nauerth
    fon 0521.106-7436, e-mail annette.nauerth@fh-bielefeld.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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