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14.09.2010 13:51

Hypochondrie: Der Gedanke an Krankheit geht einem nicht mehr aus dem Kopf

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Wissenschaftliche Studie untersucht die Ursachen von Krankheitsängsten – Teilnehmer gesucht

    Menschen mit starken Krankheitsängsten, oft auch als Hypochonder bezeichnet, zeigen im Vergleich zu anderen eine selektive Aufmerksamkeit: Sie neigen dazu, ihre Umgebung unwillkürlich nach potenziell bedrohlichen Reizen abzusuchen und wenden sich diesen Reizen dann ausführlich zu. Dies ergab eine Studie am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Personen mit anhaltenden Krankheitsängsten beim Lösen einer Computeraufgabe durch die Themen Krankheit und Tod stärker abgelenkt werden als gesunde Personen und als andere Patientengruppen. „Diese Menschen entwickeln Krankheitsängste, weil sie ihre Umgebung ständig nach Informationen absuchen, die mit Krankheit und Tod zu tun haben“, teilen die Mainzer Psychologen dazu mit. „Solche Aufmerksamkeitsprozesse laufen meist völlig unbemerkt ab, ohne eine bewusste Absicht.“ Es konnte außerdem gezeigt werden, dass durch eine kognitive Verhaltenstherapie solche „Aufmerksamkeitsverzerrungen“ aufgelöst werden und damit eine deutliche Besserung im Befinden der Betroffenen einhergeht.

    Unter Krankheitsangst versteht man die Angst, an einer oder mehreren Krankheiten zu leiden. Fast jeder Mensch hat mehr oder weniger Krankheitsangst. Menschen mit starker Krankheitsangst befürchten, eine ernsthafte Krankheit zu haben. Oft wird dabei an Krebserkrankungen gedacht, aber auch an andere schlimme Erkrankungen wie zum Beispiel AIDS oder Alzheimer. In Fachbüchern findet man für das Krankheitsbild häufig auch den Begriff „Hypochondrie“. Den Betroffenen fällt es meist sehr schwer, sich von ihren Gedanken an diese Krankheiten zu lösen. Viele fühlen sich gefangengenommen von diesen Ängsten. Häufig gelingt es ihnen nur durch wiederholte Arztbesuche, Suche in der Fachliteratur oder die Einbindung anderer Personen, Erleichterung zu erfahren – eine Erleichterung, die meist nicht von Dauer ist. Das Psychologische Institut bietet Betroffenen seit nunmehr sechs Jahren eine kognitive Verhaltenstherapie an, um der Krankheitsangst zu begegnen – mit gutem Erfolg.

    Nun soll eine weitere wissenschaftliche Studie den Ursachen für die Entstehung und für die Aufrechterhaltung der Hypochondrie nachgehen. Für diese Studie unter der Leitung von Dr. Michael Witthöft werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht, die unter Krankheitsängsten leiden und die an einer computergestützten Untersuchung der Wahrnehmung und Bewertung körperlicher Vorgänge teilnehmen möchten. In verschiedenen Testaufgaben soll ermittelt werden, wie gut es Personen gelingt, interne köpereigene Prozesse wie z.B. den eigenen Herzschlag, aber auch externe sensorische Reize, etwa leichte Vibrationsimpulse am Zeigefinger, wahrzunehmen. Interessenten melden sich bitte bei Dipl.-Psych. Maribel Kölpin und Dipl.-Psych. Susann Krautwurst unter der Telefonnummer 06131 39-39204. Ein Anrufbeantworter nimmt Namen und Telefonnummer auf, die Anrufer werden umgehend zurückgerufen. Oder aber Interessenten schreiben eine Mail an “koelpin@uni-mainz.de“.

    Weitere Informationen:
    Dr. Michael Witthöft / Dipl.-Psych. Maribel Kölpin / Dipl.-Psych. Susann Krautwurst
    Psychologisches Institut
    Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel. 06131 39-39202/39204
    E-Mail: koelpin@uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.klinische-psychologie-mainz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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