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10.09.2001 09:47

"Agrarwende und Ökolandbau: Ist damit genug für den Naturschutz getan?"

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    "Die Integration von Naturschutzzielen in den Ökologischen Landbau am Beispiel der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen", so lautet das Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben, das mit einer Vorstudie nun auf der zur Kasseler Universität gehörenden und ökologisch bewirtschafteten Staatsdomäne Frankenhausen startet. Es wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Kolleginnen und Kollegen,

    mit der Pflanzung einer Winterlinde, dort, wo einst eine Gerichtslinde der Landwirtschaft weichen musste, beginnt symbolisch ein Modellprojekt, das die Universität Gesamthochschule Kassel, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz, durchführt. "Die Integration von Naturschutzzielen in den Ökologischen Landbau am Beispiel der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen", so lautet das Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben, das mit einer Vorstudie nun auf der zur Kasseler Universität gehörenden und ökologisch bewirtschafteten Staatsdomäne Frankenhausen startet. Zur Berichterstattung über das Projekt möchten wir Sie herzlich einladen am

    14. September, 11 Uhr
    Hessische Staatsdomäne Frankenhausen, Landkreis Kassel

    Ihre Gesprächspartner werden sein:
    · Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn
    · Prof. Dr. Jürgen Heß, Fachgebietsleiter Ökologischer Landbau am Fachbereich Landwirtschaft, Internationale Agrarentwicklung und Ökologischer Umweltsicherung der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK)
    · Dr.-Ing. Dipl.-Forstw. Jochen Godt, Fachgebiet Landschaftsökologie im Fachbereich Stadtplanung/ Landschaftsplanung des GhK
    · Dr. Thomas van Elsen, Fachgebiet Ökologischer Landbau der GhK

    Die Linde wird im Anschluss an das Pressegespräch gegen 11.50 Uhr gepflanzt. Eine Anfahrtsskizze zur Domäne finden Sie unter http://www.wiz.uni-kassel.de/dfh/verkehrsanbindung/

    Zum Hintergrund:
    Der nun im Gefolge der Agrarwende endlich forcierte Ökologische Landbau ist die naturverträglichste Form der Landwirtschaft. "Agrarwende" bedeutet aber nicht nur gesunde Lebensmittelproduktion, sondern umfasst auch eine ökologisch orientierte Entwicklung von Landschaft, für das das Projekt in Frankenhausen Vorreiterfunktion übernehmen will. Denn bestimmte Naturschutzziele werden selbst durch die Umstellung von konventionell arbeitender auf ökologische und nachhaltige Landwirtschaft nicht ohne weiteres erreicht. Schließlich müssen auch Ökohöfe wirtschaftlich erfolgreich sein. So widersprechen sich beispielsweise gute Lebensbedingungen für den Feldhasen oder breite unbewirtschaftete Feldränder für Insekten, wie dies sich Naturschützer etwa wünschen, mit den betrieblichen Anforderungen eines Ökohofs, der seine Ernte unbeschadet benötigt und die fruchtbaren Flächen optimal ausnutzen muss, erst einmal.

    Hier setzt das Modellprojekt an und will im wissenschaftlichen und übergreifenden Diskurs versuchen, Zielkonflikte zu erkennen, Lösungen und Kompromisse zu finden, konkrete Maßnahmen umzusetzen und die Kosten dafür zu benennen. Auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, einem Betrieb, der sich hervorragend für die Bearbeitung solcher Fragestellungen eignet, wird ein neuer und unkonventioneller Weg erprobt: Naturschutzziele sollen nach Möglichkeit in die Ziele und Bewirtschaftungsrichtlinien eines nachhaltig - ökologisch orientierten Landwirtschaftsbetriebes, integriert werden. Der rund 320 Hektar großen Betrieb wurde vor drei Jahren von der Universität angepachtet und seither konsequent auf Ökologischen Landbau umgestellt. Hier sollen im Rahmen eines Lehr-, Versuchs- und Transferzentrums für Ökologische Landwirtschaft und Nachhaltige Regionalentwicklung die anstehenden Fragestellungen bearbeitet werden. Damit soll das Projekt Modellcharakter für eine spätere Ausdehnung auf andere Höfe und Betriebe erhalten. Alle Gestaltungsmaßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit den Betriebsleitern der Domäne und weiteren in den Planungsprozess mit eingebunden Interessengruppen entwickelt. Natur- und Umweltschutzgruppen, der behördliche Naturschutz, Gemeindevertreter, Imker, Jäger und interessierte Bürger sind eingeladen, sich bei der Maßnahmenentwicklung zu beteiligen.
    Am 22.Oktober soll das Projekt in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung vorgestellt werden und in Arbeitsgruppen an Ideen zur Umgestaltung der Domänenlandschaft gearbeitet werden. Informationen dazu werden unter www.uni-kassel.de/Frankenhausen zu finden sein oder telefonisch unter (05542) 98 1528.

    Wenn Sie Interesse haben, dieses Thema und seine Entwicklung mit Ihrer Berichterstattung von Beginn an zu begleiten, würden wir uns sehr freuen. Bitte teilen Sie unter Tel. (0561) 804-2474 / -2206 mit, ob Sie am Pressegespräch teilnehmen werden.
    Fachliche Auskunft erhalten bei den Initiatoren des Projektes an der Universität Gesamthochschule Kassel, Dr. Jochen Godt, Tel. (0561) 804-2278 oder Dr. Thomas van Elsen, Tel. (05542) 98 1655.

    Mit freundlichen Grüssen

    Annette Ulbricht-Hopf
    Universität Gesamthochschule Kassel

    Franz August Emde
    Bundesamt für Naturschutz


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/Frankenhausen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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