Astrophysiker untersuchen Planetenentstehung: Jenaer Projekt fliegt im Oktober ins All
Jena (06.04.) Dem Weltraumstart ihres CODAG-Projekts fiebern die Jenaer Astrophysiker entgegen. Die 90 Kilogramm schwere Apparatur, in der unter Schwerelosigkeitsbedingungen das Wachstum von Silikatstaeuben beobachtet wird, soll am 29. Oktober mit dem NASA-Space Shuttle "Discovery" ins All gehievt werden. Derzeit laufen in Bremen die letzten Vorbereitungen fuer den Lift-Off.
CODAG (Cosmic Dust Aggretation) ist das spektakulaerste Jenaer Projekt zur Erforschung der Planetenentstehung. Im Auftrag des Deutschen Zentrums fuer Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte ein Team um Dr. Juergen Blum in viereinhalbjaehriger Arbeit die Apparatur und den Versuchsaufbau. Dabei werden in einer etwa ein Liter grosse Vakuumkammer winzige Silikatstaubpartikel mit nur 1,9 tausendstel mm Durchmesser in einem verduennten Stickstoffgas ausgesetzt. Unter Weltraumbedingungen soll dann mit zwei Mikroskopkameras gefilmt werden, wie die Partikel zu ,Staubklumpen' zusammenbacken; auf diese Weise entstehen ueber Jahrmillionen hinweg im Weltall die Vorstadien neuer Planeten.
Beteiligt an dem CODAG-Projekt sind neben der Jenaer Universitaet auch die Technischen Universitaeten Muenchen und Braunschweig, die Unis Bremen und Florida, das DLR Koeln, das Fraunhofer Institut fuer Optik und Feinmechanik Jena sowie ein mittelstaendisches Unternehmen in Sachsen. Die Projektkosten insgesamt belaufen sich auf rund vier Millionen Mark. Fast der kleinste Teil dieser Summe entfaellt auf den Transport, denn im Space Shuttle fliegt CODAG nur als Ballast mit.
"Die NASA berechnet daher nur 27 000 Dollar", erlaeutert Juergen Blum, "aber wir mussten das Experiment so organisieren, dass es vollkommen autark ablaeuft." Eine eigene Energieversorgung, ein absolut zuverlaessiger Steuercomputer und riesige Datenspeicher fuer die aufzunehmenden Bilder machen daher den groessten Teil der Apparatur aus.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).