Workshop zur Videoaufzeichnung von Lehrveranstaltungen am 5.-6. 10. an der Universität Jena
Jena (27.09.10) Stell dir vor, es ist Vorlesung und keiner geht hin. Diese Angst trieb vor etwa zehn Jahren Dozenten der Universität Jena um. Denn das Multimediazentrum der Friedrich-Schiller-Universität begann damals damit, regelmäßig Vorlesungen aufzuzeichnen und als Stream ins Internet zu stellen. „Viele Professoren hatten Zweifel, ob das neue Medium wirklich sinnvoll sei und befürchteten, dass es die Studenten dazu verleitet, nicht mehr in den Hörsaal zu kommen“, erzählt der Leiter des Multimediazentrums Dr. Olaf Götz. „Heute kommen die Professoren zu uns und bitten um einen Mitschnitt, denn die Angst hat sich als unbegründet herausgestellt.“ Die Universität Jena gehört inzwischen zu den führenden deutschen Universitäten auf dem Gebiet der Videoaufzeichnung und Bereitstellung von Lehrveranstaltungen. Deswegen findet hier am 5. und 6. Oktober der Workshop „lecture recording – lecture on demand“ statt. Bereits zum vierten Mal treffen sich in Jena etwa 40 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet, um ihre Erfahrungen auszutauschen. „Die Veranstaltung hat sich als wichtige Schaltstelle auf diesem Gebiet etabliert“, sagt Organisator Olaf Götz.
In diesem Jahr lautet das Thema „Technologie und Didaktik“, denn nur eine Symbiose aus beidem garantiert eine gelungene Aufzeichnung, zu der weit mehr gehört als ein Dozent und eine Kamera. „Wir müssen natürlich vorher wissen, ob der Vortragende nur still am Pult steht oder sich auch mal davon wegbewegt“, erklärt Götz die Grundlagen. „Außerdem gibt es gerade in den Naturwissenschaften viele Experimente während der Lehrveranstaltungen, die für die Aufzeichnung in Szene gesetzt werden müssen. Und auch Powerpoint-Präsentationen oder Folien sollten erkennbar sein“, nennt der Jenaer Multimedia-Experte die wichtigsten Rahmenbedingungen. Dafür bedarf es mitunter den Einsatz mehrerer Kameras. „Und ab und zu ein Perspektivwechsel ist ja auch nicht schlecht, damit es nicht langweilig wird“, untermauert Götz seine Ansprüche.
Dass sich der Aufwand lohnt, dafür sprechen die Zugriffszahlen. Etwa 8.000 bis 9.000 Zugriffe auf den Videoserver pro Woche sind zu verzeichnen. Trotzdem sind die Hörsäle voll. Die Studenten kommen nach wie vor in die Hörsäle. Wie Umfragen zeigen, nutzen sie das Angebot, das sich über die Mulitmedia Bibliothek der Universität Jena abrufen lässt (http://www.db-thueringen.de/authoring/video.xml), hauptsächlich zur Nachbereitung der Vorlesungen. Außerdem stellt das Multimediazentrum erhöhte Zugriffszahlen vor den Prüfungen fest, für deren Vorbereitung die Studenten ebenfalls alte Vorlesungen anschauen.
Auch Direktübertragungen sind möglich und werden zunehmend genutzt. So kann sich etwa der Betreuer einer Habilitationsschrift während der Verteidigung einfach zuschalten, wenn er sich z. B. gerade im Ausland befindet, und muss nicht extra einfliegen.
Kontakt:
Dr. Olaf Götz
Multimediazentrum der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 940560
E-Mail: Olaf.Goetz[at]uni-jena.de
http://www.db-thueringen.de/authoring/video.xml
http://www.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medien- und Kommunikationswissenschaften
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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