Neues Institut an Universitaet Jena
Forschung und Lehre zu Sprachen und Kulturen Vorderasiens
Die Wissenschaft vom Vorderen Orient hat an der Jenaer Univer- sitaet eine lange Tradition. Bereits im ausgehenden 18. Jahrhun- dert und im 19. Jahrhundert wirkten in Jena solche hervorragen- den Vertreter der Orientalischen Philologie wie Johann Gottfried Eichhorn, Johann Gottfried Ludwig Kosegarten und Johann Gustav Stickel. Der Jenaer Professor Eberhard Schrader etablierte im deutschsprachigen Raum die in der zweiten Haelfte des 19. Jahr- hunderts aufkommende Keilschriftwissenschaft. Nach dem Tode Stikels, dem die Universitaet auch eine bedeutende Sammlung orientalischer Muenzen vorwiegend aus dem islamischen Bereich verdankt, fuehrten der Arabist Carl Vollers und der Altorienta- list und Semitist Arthur Ungnad die Tradition fort. Mit dem Weggang Ungnads 1919 wurde dann allerdings das Orientalische Seminar aufgeloest. Wenige Jahre spaeter (1925) erhielt die Uni- versitaet Jena jedoch durch testamentarische Verfuegung eine be- deutende Sammlung von Funden aus dem alten Vorderasien, vorwie- gend Keilschriftdenkmaeler. Die mit der Hilprecht-Sammlung Vor- derasiatischer Altertuemer verbundene Altorientalistik war dann bis 1990 die einzige Einrichtung der Universitaet, deren Gegen- stand der Vordere Orient bildete.
Mit der Neustrukturierung der Friedrich-Schiller-Universitaet nach der Wende bot sich die Moeglichkeit, auch die Sprachen und Kulturen Vorderasiens verstaerkt in Forschung und Lehre einzube- ziehen. Mit der Einrichtung der Lehrstuehle fuer Altorientalistik sowie Semitische Philologie und Islamwissenschaft sowie einer weiteren Professur fuer Islamwissenschaft wurde eine solide Basis fuer kuenftige Arbeiten geschaffen. Jetzt findet mit der Gruendung des "Instituts fuer Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients" die Aufbauphase ihren Anschluss. Aufgabe des Instituts ist die komplexe Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen ueber die Laender Vorderasiens und das islamische Nordafrika - komplex sowohl im Blick auf die untersuchten Themen Sprachen, Geschich- te, Kultur, Religion und Lebensweise wie auch im Blick auf die zeitliche Dimension vom Altertums bis zur Gegenwart.
Die Festveranstaltung anlaesslich der Gruendung des Instituts fuer Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients findet am 29. Oktober 1996, 18.00 Uhr, in der Aula der Universitaet statt. Nach der Begruessung durch den Dekan der Philosophischen Fakultaet, Prof. Dr. Helmut G. Walther, haelt der Direktor des Instituts fuer Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Prof. Dr. Joachim Oelsner, den Festvortrag zum Thema: "'... Jupiter stand in der Jungfrau, Venus erreichte den Wassermann ...' - der Alte Orient und die Sterne".
Kontakt: Institut fuer Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Direktor Prof. Dr. Joachim Oelsner, Tel.: (03641)6 38398/6 38407, Fax: (03641)6 38405
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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