Graduiertenkolleg zur „Europäischen Alterssicherung“ startet an der Universität Jena
Jena (01.10.10) Im Arbeitsleben gibt es heute fast keine Grenzen mehr. Deutsche arbeiten in Spanien, Inder in Deutschland. Vor allem in Grenzgebieten, wie dem zwischen Deutschland und Frankreich, sind die Übergänge fließend. Jeder, der fünf Jahre in Deutschland gearbeitet hat, erwirbt einen Rentenanspruch. Doch welches Land zahlt die Rente, wenn jemand nur vier Jahre hier beschäftigt war?
Um diese und ähnliche Probleme der europäischen Alterssicherung näher ergründen zu können, hat die Deutsche Rentenversicherung für die Universität Jena jetzt eine Förderung von 300.000 Euro bereitgestellt. Damit finanziert sie ein neues Graduiertenkolleg an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität.
„Die EU hat sich zwar durch Verordnungen und Richtlinien des Problems angenommen, die Vereinheitlichung findet allerdings auf einer sehr abstrakten Ebene statt“, erklärt der Sprecher des neuen Graduiertenkollegs Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer von der Universität Jena. „In vielen verschiedenen Einzelfällen müssen immer wieder Gerichte entscheiden“, ergänzt der Lehrstuhlinhaber für Sozialrecht und Bürgerliches Recht. Wie wird z. B. die Elternzeit angerechnet, wenn die Mutter diese bei ihrem Mann im Ausland verbringt?
Solchen Fragen werden sich an der Universität Jena ab dem Frühjahr 2011 etwa zehn Doktoranden aus Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaft widmen. Prof. Dr. Stephan Lessenich, Professor für Vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse, Prof. Eichenhofer und seine Mitarbeiterin Dr. Constanze Janda werden die Nachwuchswissenschaftler betreuen.
Gerade für Wissenschaftler selbst hat das Thema besondere Tragweite, schließlich ist es inzwischen keine Seltenheit, dass sie für einige Jahre an ausländischen Universitäten lehren und forschen.
Auch andere Versicherungsleistungen – wie Krankenversicherungen – sind mitunter eng mit der Rentenversicherung verknüpft. Wenn etwa deutsche Senioren ihren Lebensabend im warmen Süden verbringen wollen, kann die Situation schnell unübersichtlich werden. „Unser Ziel ist es, die verschiedenen nationalen Sicherungssysteme näher zusammenzubringen und miteinander zu verknüpfen“, sagt Eichenhofer – so dass Grenzen sowohl für Arbeiter als auch für Rentner keine Rolle mehr spielen.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 942150
E-Mail: ee[at]recht.uni-jena.de
Der Sprecher des neuen Graduiertenkollegs "Europäische Altersicherung" Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard ...
Foto: Peter Scheere/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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