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04.10.2010 12:11

DSG: Strukturierte Versorgung verbessert Überlebenschancen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Schlaganfall: Strukturierte Versorgung verbessert Überlebenschancen
    Auch Patienten mit „kleinen“ Schlaganfällen in Stroke Units behandeln

    Berlin – Eine klar strukturierte Versorgung von Schlaganfallpatienten verbessert deren Überlebenschancen deutlich. Selbst Patienten mit kleineren Schlaganfällen profitieren davon. Darauf weist die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) anlässlich einer aktuellen Studie hin, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Neurology“ erschienen ist. Der Untersuchung liegt eine Auswertung des kanadischen Schlaganfallregisters zugrunde.

    Eine optimale Schlaganfallversorgung muss drei Bedingungen erfüllen. „Wichtig ist vor allem der schnelle Transport des Patienten in ein spezielles Behandlungszentrum, eine sogenannte Stroke Unit. Die Betreuung dort muss zudem durch ein Expertenteam erfolgen, das aus spezialisierten Ärzten, Pflegekräften und verschiedenen Therapeuten besteht“, erklärt Professor Dr. med. Otto Busse, Generalsekretär der DSG. Das dritte Merkmal einer guten Patientenversorgung ist eine Ergo- oder Physiotherapie nach einem Schlaganfall.

    Wie deutlich sich eine klar strukturierte Versorgung auf die Überlebenschancen der Patienten auswirkt, zeigt eine aktuelle Auswertung des kanadischen Schlaganfallregisters: Waren zwei der drei der genannten Versorgungskriterien erfüllt, war das Sterberisiko um zwei Drittel niedriger als bei Patienten, bei denen nur ein oder kein Kriterium erfüllt war. „Auf fünf Patienten kommt einer, dem durch die strukturierte Versorgung zusätzlich das Leben gerettet wurde”, erklärt Professor Dr. med. Martin Grond, Vorstandsmitglied der DSG.

    Besonders günstig waren die Ergebnisse bei Patienten, bei denen der Schlaganfall durch ein Butgerinnsel im Herzen verursacht wurde. Bei derartigen Schlaganfällen wurde sogar einem von vier Patienten zusätzlich das Leben gerettet. Gerinnsel im Herzen können beim Auftreten von bestimmten Herzrhythmusstörungen, vor allem dem Vorhofflimmern, entstehen. Über den Blutstrom gelangen sie ins Hirn und führen dort zu einem Schlaganfall.

    Selbst Patienten mit kleinen, sogenannten lakunären Schlaganfällen hatten noch einen deutlichen Nutzen von einer klar strukturierten Versorgung. Bei lakunären Schlaganfällen sind nur kleinere Seitenäste der Hirnarterien durch ein Gerinnsel verstopft. „Diese Ergebnisse bestätigen, dass unsere Forderung nach einer flächendeckenden Einrichtung von Stroke Units richtig ist. Alle deutschen zertifizierten Stroke Units erfüllen die drei genannten Kriterien in vollem Umfang und stellen daher eine optimale Schlaganfallversorgung sicher“, sagt Busse.

    Quelle:
    Smith EE, Hassan KA, Fang J, Selchen D, Kapral MK, Saposnik G; Registry of the Canadian Stroke Network (RCSN); Stroke Outcome Research Canada (SORCan) Working Group. Do all ischemic stroke subtypes benefit from organized inpatient stroke care? Neurology. 2010 Aug 3;75(5):456-62. Epub 2010 Jun 30

    Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

    Pressekontakt für Journalisten:

    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
    Pressestelle
    Silke Stark
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: stark@medizinkommunikation.org
    Internet: http://www.dsg-info.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dsg-info.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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