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19.09.2001 13:48

Volles kardiologisches Spektrum

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Ein volles Spektrum kardiologischer Themen
    25. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und 2nd European Meeting on Vascular Biology and Medicine (VBM)

    Vom 27.-29. September findet im Congress Centrum Ulm die diesjährige Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) statt. Tagungspräsident ist Prof. Dr. Vinzenz Hombach, Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Klinik und Leiter der Abteilung Innere Medizin II (Kardiologie) der Universität Ulm. Mit der Tagung verbunden ist der 2. Europäische Kongreß über Gefäßbiologie und Gefäßmedizin.

    Das Tagungsprogramm beschreibt einen umfassenden Kreis kardiologischer Themen von Arhythmien, entzündlichen und nichtentzündlichen Herzerkrankungen, Herklappenfehlern und Myokardinfarkt über Belastungsuntersuchungen, EKG, Echokardiographie, und Computer in der Kardiologie bis zu Hochdruckbehandlung, interventionellen Verfahren der Koronargefäßbehandlung, Herz- und Gefäßchirurgie, kardiologischer Intensivmedizin, kardiovaskulärer Krankenpflege und Kinderkardiologie. Von besonderer Bedeutung sind die in jüngster Zeit erzielten Fortschritte auf dem Gebiet der Gefäßneubildung (Angiogenese) und der Stammzelltherapie. Auch die Stammzellen Erwachsener scheinen noch genügend Potential zu besitzen, um sich in Herzmuskelzellen verwandeln zu können. Diese Fähigkeit will man sich unter anderem bei der Infarkttherapie zunutze machen. Bislang hat ein Herzinfarkt noch unweigerlich die Vernarbung des von dem jähen Gefäßverschluß betroffenen Herzareals zur Folge. Der Verlust an funktionsfähiger Herzmuskelmasse führt dabei mit der Zeit zur Herzinsuffizienz. Dringend benötigt werden daher Verfahren, mit denen sich das zerstörte Herzgewebe ersetzen läßt. Um die neuen Herzmuskelzellen hinreichend ernähren zu können, versucht man außerdem das Aussprossen neuer Blutgefäße anzuregen.

    Ein erheblicher Anteil der Patienten mit Erkrankungen des Herzens versterben plötzlich. Verantwortlich für den plötzlichen Kreislaufstillstand sind in aller Regel schwere Entgleisungen des Herztakts. Diese lassen sich durch eine umgehende Elektroschocktherapie (Defibrillation) zwar vielfach beheben. Häufig trifft der Notarzt jedoch zu spät ein. Hilfreich wäre es daher, wenn Laien die Elektroschocktherapie vornehmen könnten, was allerdings voraussetzt, daß öffentliche Gebäude vermehrt mit Elektroschockgeräten (Defibrillatoren) ausgerüstet werden und die Apparate zudem einfach zu handhaben sind. Die DGK bemüht sich darum, die Frühdefibrillation in Deutschland einzuführen.

    Viele Erkrankungen des Herzkreislaufsystems gehen mit einer erhöhten Gefahr von Thrombosen und - falls der Blutpfropf verschleppt wird - Embolien einher. Um solche oft lebensbedrohliche Gefäßverschlüsse abzuwenden, müssen die Betroffenen nicht selten ein Leben lang gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulantien) einnehmen. Dabei ist es erforderlich, das Maß der Blutverdünnung exakt einzustellen, da eine zu geringe Antikoagulation therapeutisch wenig bewirkt, eine zu starke das Risiko von heraufführt. Neuesten Erkenntnissen zufolge lassen sich die besten Ergebnisse erzielen, wenn der Patient die Gerinnungsfähigkeit seines Blutes selbst kontrolliert.

    Auch ein akutes strukturelles Problem unseres Gesundheitssystems, das alle medizinischen Fachbereiche gleichermaßen betrifft, wird den Kongreß beschäftigen. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Prof. Dr. Martin Gottwik, Nürnberg, spricht gleich am ersten Kongeßtag über den wachsenden Ärztemangel an deutschen Kliniken. Dem Befund zufolge sind immer weniger Ärzte bereit, nach Abschluß ihrer Ausbildung an einem deutschen Krankenhaus zu arbeiten. Stellen in der Industrie, so Gottwik, werden bevorzugt. Auch finde eine verstärkte Abwanderung ins Ausland statt.

    Drei Pressekonferenzen bereiten die Tagungsinhalte für die Medien auf. Am

    Dienstag, dem 25.9.2001, 12.00 Uhr,
    Medizinische Universitätsklinik auf dem Oberen Eselsberg, Blauer Salon (Eingangsbereich), Robert-Koch-Straße 8, 89081 Ulm

    führt der Kongreßpräsident, Prof. Dr. Vinzenz Hombach, in die Tagungsschwerpunkte ein.

    Über neue Entwicklungen in der Kardiologie und Herz-Kreislauf-Forschung mit diagnostischer und therapeutischer Relevanz sowie über aktuelle gesundheitspolitische Fragen geben zwei weitere Pressekonferenzen Auskunft, die am

    Donnerstag, dem 27.9. 2001, 15.00 Uhr, und am
    Freitag, dem 28.9.2001, 13.15 Uhr,
    im Congress Centrum Ulm, Saal Köln, Erdgeschoß

    stattfinden. Die Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.

    Einzelheiten zum Programm im Internet: http://www.dgkardio.de/%7Ehoare/h01_main.htm
    Kontakt: PD Dr. Johannes Waltenberger, Abteilung Innere Medizin II der Universität Ulm, Tel: 0731-500-24464, -31158
    Email: johannes.waltenberger@medizin.uni-ulm.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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