idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.10.2010 11:38

neuroRAD 2010: Schnell und präzise - Computertomografie bei Notfällen unverzichtbar

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Köln – Die Computertomografie (CT) des Kopfes ist das wichtigste Untersuchungsverfahren der Neuroradiologie. Mit ihrer Hilfe lassen sich Knochen und Weichteile gleichzeitig beurteilen. Zudem ist sie wesentlich schneller als andere Schnittbildverfahren. Deshalb kommt sie vor allem in Notsituationen wie bei Schlaganfällen und Unfällen zum Einsatz. Für seine Weiterentwicklung der CT-Technologie verleihen die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und die Physikalisch-Medizinische Gesellschaft zu Würzburg Professor Dr. Willi A. Kalender im Rahmen der neuroRAD, der 45. Jahrestagung der DGNR, heute die Ziedses-des-Plantes-Medaille. Die Medaille wird seit 1995 erstmals wieder verliehen.

    Die Ziedses-des-Plantes-Medaille wurde nach Professor George Bernard Ziedses des Plantes, dem Gründungspräsidenten der Europäischen Gesellschaft für Neuroradiologie benannt. Die erste Medaille erhielten 1974 Godfrey N. Hounsfield und William H. Oldendorf für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Computertomografie. Mit Professor Willi A. Kalender, Direktor des Instituts für Medizinische Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg, geht die Medaille in diesem Jahr erneut an einen Wissenschaftler, dessen Forschungsschwerpunkt die CT ist.

    Professor Kalender hat unter anderem die Spiral-CT-Technik entwickelt. Mit diesem Verfahren können Ärzte dreidimensionale Bilder der Körperorgane erzeugen. So sind Untersuchungen von Körperfunktionen wie der Gehirndurchblutung möglich. „Die Möglichkeiten der modernen Computertomografie, die ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen klinischen Arbeit ist, verdankt die Medizin ganz wesentlich den Forschungsaktivitäten von Herrn Professor Kalender“, sagt Professor Rüdiger von Kummer, Präsident der DGNR.

    Bei der Computertomografie durchdringt ein rotierender Röntgenstrahl den Körper. Dabei schwächt sich die Röntgenenergie je nach Dichte des Gewebes ab. Diese Abschwächung wird gemessen und in Schichtbilder der untersuchten Organe umgerechnet. Der größte Vorteil der CT ist ihre Schnelligkeit: Innerhalb einer Sekunde können Ärzte den gesamten Kopf aufnehmen und den Blutfluss dynamisch verfolgen. Vor allem in Notfallsituationen ist die CT-Technik deshalb anderen bildgebenden Verfahren überlegen.

    Der wesentliche Nachteil der Computertomografie ist die hohe Strahlenbelastung, die mit ihr einhergeht. „Deshalb müssen Ärzte stets zwischen dem Vorteil einer schnellen, präzisen Diagnose und dem Risiko durch die Röntgenstrahlen abwägen. Sie sollten auch immer prüfen, wann andere Verfahren wie die Magnetresonanztomografie oder der Ultraschall zum Einsatz kommen können“, sagt von Kummer. Die Strahlenschutzkommission der Bundesregierung empfiehlt die CT als primäre Untersuchungstechnik nur bei Erwachsenen mit Schädeltrauma, Schlaganfall oder akuten Kopfschmerzen mit Verdacht einer Hirnblutung. Zudem sollte die CT bei einem Stau des Nervenwassers im Gehirn und bei Mittelohr- und Nasennebenhöhlenerkrankungen zum Einsatz kommen. Kinder sollten, wenn möglich, keine CT-Untersuchung erhalten.

    Kontakt für Rückfragen:

    Pressestelle
    Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
    Silke Stark
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    stark@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.neurorad.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).