Frankfurt/Main, 12. Oktober 2010. „Länger arbeiten aufgrund des demografischen Wandels?“ - so lautete die Frage, welche die Forscher der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) an rund 700 Personen aus Hessen stellten. Die Umfrage führte das FH-Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) durch. Insgesamt äußerten 30 Prozent aller Befragten die Ansicht, niemand solle länger arbeiten müssen. Acht Prozent sprachen sich für eine verlängerte Lebensarbeitszeit aus. Die übrigen 62 Prozent halten eine Verlängerung für sinnvoll; sie fordern aber Ausnahmen, beispielsweise für gesundheitlich stark belastete Berufsgruppen.
Das FZDW kam zu dem Ergebnis, dass sich Kenntnisstand und Problemwahrnehmung der Befragten in Bezug auf die demografische Entwicklung am stärksten auf die Bewertungen auswirken: Diejenigen Personen, die mit den Prognosen von einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung vertraut sind und die Alterung als problematisch betrachten, sprachen sich eher für eine längere Lebensarbeitszeit aus.
Zudem äußern sich Männer, Hochgebildete, Rentner und Personen, die unabhängig von ihrem Alter mit ihrer Gesundheit zufrieden sind, positiver über eine Verlängerung. Auch Parteisympathien spielen eine Rolle: „Befragte, die der Union oder der FDP zuneigen, sind stärker für eine verlängerte Lebensarbeitszeit; Befragte, die mit der Linkspartei sympathisieren, sprechen sich stärker dagegen aus“, sagt Sven Stadtmüller, Mitarbeiter am FZDW.
„Mit diesen Ergebnissen möchten wir einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte um die Rente mit 67 leisten“, erklärt Sven Stadtmüller. „Unabhängig davon, wie man zu einer verlängerten Lebensarbeitszeit steht, ist es wichtig, der Bevölkerung die komplexen Zusammenhänge zwischen demografischer Entwicklung und der Alterssicherung zu verdeutlichen. Hier bestehen offenbar noch große Informationsdefizite.“
Kontakt: FH FFM, FZDW, Sven Stadtmüller, Telefon: 069/1533-3187 oder 06131/39-27108
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
regional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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