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26.09.2001 15:09

Ernst Krenek und sein Kasseler Intermezzo

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Mit Vorträgen, Konzerten (darunter zwei Uraufführungen), Lesungen und einer Ausstellung beleuchten vom 19. - 21. Oktober die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK), das Staatstheater Kassel und das Kulturdezernat der Stadt das Wirken des Wiener Komponisten Ernst Krenek (1900 - 1991) anlässlich seines 10. Todestages.

    Kassel. Mit Vorträgen, Konzerten (darunter zwei Uraufführungen), Lesungen und einer Ausstellung beleuchten vom 19. - 21. Oktober die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK), das Staatstheater Kassel und das Kulturdezernat der Stadt das Wirken des Wiener Komponisten Ernst Krenek (1900 - 1991) anlässlich seines 10. Todestages.

    Der in Kassel und Würzburg lehrende Musikwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Henke hat das "Ernst-Krenek-Symposium 2001" in Kassel zusammen mit dem Ernst-Krenek-Institut, Wien, konzipiert, um Kreneks vielfältige Beziehung zu Kassel erstmals in ihrer ganzen Breite darzustellen. (Detailliertes Programm s. http://www.uni-kassel.de/presse/pm/sep01_15a1.pdf).

    Ernst Krenek und Kassel
    Die Beziehung beginnt im Jahr 1923. Damals gelangte Kreneks 2.Symphonie in Kassel zur Uraufführung - ein Ereignis, das Krenek, den Schüler Franz Schrekers, nicht nur mit einem Schlag in der Fachwelt bekannt werden ließ, sondern ihm auch die lebenslange Bewunderung Theodor W. Adornos eintrug, der bei dem sensationellen Konzert zugegen war.

    Von August 1925 bis zum Sommer 1927 wirkte Krenek als Assistent Paul Bekkers in Kassel, der gerade Intendant der Staatsoper geworden war. Krenek schrieb während dieser Zeit nicht nur seine Oper Jonny spielt auf, das erfolgreichste Musiktheaterstück der Zwischenkriegszeit, er komponierte damals nicht nur seinen Liederzyklus O Lacrimosa (nach Rilke), sondern er brachte 1926 auch seine Oper Orpheus und Eurydike (nach Kokoschka) an der Kasseler Bühne zur Uraufführung. Neben seiner kompositorischen Arbeit profilierte sich Krenek zudem als Musikschriftsteller: mit zahlreichen Texten für die Programmhefte des Kasseler Theaters, für die Vorgängeranstalt des heutigen Hessischen Rundfunks sowie für Tageszeitungen und Musikzeitschriften.

    Auch nach dem Zweiten Weltkrieg riss die Beziehung des mittlerweile in die USA exilierten Krenek zu Kassel nicht ab. So kam es hier Ende der fünfziger Jahre zur Uraufführung seines epochalen Chorwerks Lamentatio Jeremiae Prophetae. Außerdem fand Krenek im Bärenreiter Verlag ein neues verlegerisches Zuhause.

    Ausstellung "Ernst Krenek - zum 100. Geburtstag, Zeitgenosse des 20. Jahrhunderts"
    Anlässlich seines hundertsten Geburtstags (am 23. August 2000) wurde Ernst Krenek als universal gebildete Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts, als Komponist, Schriftsteller, Essayist, Dichter und Maler gewürdigt. Eine Wanderausstellung, die vom Ernst-Krenek-Institut Wien und der Wiener Stadt- und Landesbibliothek mit Unterstützung durch die Stadt Wien und das österreichische Außenministerium erstellt wurde, zeigt die geographischen und künstlerischen Stationen dieses vielseitigen Künstlers (mit Ton- und Videobeispielen). Die Ausstellung wurde seit ihrer Eröffnung im Frühjahr 2000 in der Wiener Staatsoper sowie bei zahlreichen internationalen Festivals und Veranstaltern gezeigt (Tiroler Landestheater, Bartók-Festival; Festwochen Gmunden; Carinthischer Sommer, Berliner Festwochen, Kölner Philharmonie; Oper Prag, Universitäten in Kanada und den USA). Im Herbst 2001 ist die Ausstellung beim Warschauer Herbst und in Kassel zu sehen und kehrt als Rahmen eines weiteren wissenschaftlichen Schwerpunktes im Dezember nach Wien zurück.
    Foyer des Opernhauses. Voraussichtlich 2. bis 22. Oktober 2001, während der Kassenöffnungszeiten.

    Künstlerisches Programm
    Im künstlerischen Rahmenprogramm wird die Schauspielerin Jovita Dermota (deren Vater, Anton Dermota, besonderen Bezug zu Kreneks Liedschaffen hatte) mit ihrem erfolgreichen Krenek-Programm auftreten (19. Oktober, 20 Uhr Schauspielhaus). In einem Moderationskonzert (das der Hessische Rundfunk mitschneidet) werden Bühnen- und Kammermusiken sowie Klavierstücke Kreneks aus der Kasseler Zeit zu hören sein - unter ihnen zwei Uraufführungen, die das Interesse der internationalen Fachwelt finden werden (20. Oktober, 20 Uhr, Albert-Schweitzer-Schule - detailliertes Programm siehe http://www.uni-kassel.de/presse/pm/sep01_15a2.pdf). In der abschließenden Matineeveranstaltung wird ein verschollen geglaubtes Werk Kreneks präsentiert: die Bühnenmusik zu einem Marionettenspiel und die Geschichte von dessen Inszenierungen (21. Oktober, 11 Uhr, Gießhaus der Universität).
    jb
    4.416 Zeichen

    Für die Redaktionen:
    Zu einer Bilanz des Symposiums und einem Ausblick stehen Prof. Dr. Matthias Henke und Frau Petra Preinfalk vom Ernst-Krenek-Institut Wien am 21. Oktober um 13 Uhr, Raum 614, Mönchebergstr. 7 für Ihre Fragen zur Verfügung.

    Weitere Informationen:
    Jens Brömer, Tel. (0561) 804-2255, Fax: -7216, E-Mail: jbroemer@uni-kassel.de

    Förderer und Partner der Veranstaltung sind:
    Bärenreiter Verlag, Kassel
    Botschaft der Republik Österreich, Berlin
    HR - Hessischer Rundfunk Frankfurt/Main
    Kulturstiftung der Kasseler Sparkasse
    Kulturreferat der Stadt Wien
    Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Republik Österreich, Wien
    Universal Edition, Wien


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/sep01_15a1.pdf
    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/sep01_15a2.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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