idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.10.2010 15:32

Neue Kathetertherapie senkt Bluthochdruck dauerhaft

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Heidelberger Herzzentrum etabliert innovative Behandlungsmethode / Vielversprechende Ergebnisse bei behandlungsresistentem Bluthochdruck

    Das Heidelberger Herzzentrum bietet Patienten, die an Bluthochdruck leiden, eine innovative Therapie an: Mit einer neuen Kathetertherapie kann der Blutdruck deutlich und langfristig gesenkt werden. Dadurch kann vor allem Patienten geholfen werden, bei denen Arzneimittel versagen. Bislang gibt es nur wenige Zentren weltweit, die diese Behandlungsmethode anbieten.

    Blutdrucksenkende Medikamenten versagen bei rund fünf Prozent der Patienten

    Rund 40 Prozent aller Erwachsenen leiden an Bluthochdruck (Hypertonie). Die Krankheit ist tückisch, da sie oft fast unbemerkt verläuft, bis potentiell tödliche Folgen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz auftreten. Bei rund fünf Prozent der Patienten kann der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt werden: Selbst eine Kombination von drei Blutdruckmitteln und mehr führt nicht zum gewünschten Abfall der Blutdruckwerte. Sie haben ein besonders hohes Risiko für Folgeerkrankungen.

    Die sogenannte „renale Denervation“ ist ein einfaches und sicheres Verfahren. Der Katheter schaltet einen wichtigen Krankheitsmechanismus bei Bluthochdruck aus: Durch Erhitzung werden Nervenfasern in den Blutgefäßen der Niere verödet und damit u.a. die Ausschüttung von blutdrucksteigernden Hormonen Renin und Noradrenalin gehemmt. Der minimalinvasive Eingriff hinterlässt keine Schäden an der Nierenarterie; auch die Nierenfunktion wird nicht beeinflusst. Bei den mehr als weltweit 200 behandelten Patienten sanken die Blutdruckwerte im Durchschnitt um 30 – 40 mm Hg ab. Zurzeit liegen allerdings noch keine Beobachtungswerte von mehr als zwei Jahren vor.

    Das neue Verfahren ist in Deutschland seit diesem Jahr zugelassen; am Herzzentrum Heidelberg wurde diese innovative Therapie nun etabliert. Ansprechpartner sind Privatdozent Dr. Erwin Blessing und Dr. Hans-Jörg Hippe, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg (Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hugo Katus). „Bislang haben wir 4 Patienten behandelt, weitere Einsätze werden folgen. Für nächstes Jahr planen wir Eingriffe bei über 50 Patienten“, erklärt Dr. Blessing, Oberarzt und Leiter der Angiologie.

    Interessierte Ärzte und Patienten können sich an die Angiologische Ambulanz (Tel.: 06221/56 8694) wenden.

    Literatur:
    Krum H, Schlaich M, Whitbourn R, Sobotka PA, Sadowski J, Bartus K, Kapelak B, Walton A, Sievert H, Thambar S, Abraham WT, Esler M. Catheter-based renal sympathetic denervation for resistant hypertension: a multicentre safety and proof-of-principle cohort study. Lancet 2009, 373: 1275–81.

    Katholi RE, Rocha-Singh KJ. The role of renal sympathetic nerves in hypertension: Has percutaneous renal denervation refocused attention on their clinical significance? Progress in Cardiovascular Disease 2009, 52: 243–248.

    Schlaich MP, Sobotka PA, Krum H, Lambert E, Esler MD. Renal sympathetic-nerve ablation for uncontrolled hypertension. N Engl J Med 2009, 361(9): 932-934.

    Weitere Informationen im Internet:
    Über das Heidelberger Herzzentrum:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/Herzzentrum-Heidelberg.113016.0.html
    Über die Angiologische Ambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/Angiologie.3299.0.html

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Erwin Blessing
    Oberarzt, Leiter Angiologie
    Medizinische Klink III
    Universitätsklinikum Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 410
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 86 11
    Fax: 06221 / 56 55 15
    E-Mail: erwin_blessing@med.uni-heidelberg.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

    www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

    TN


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).