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28.10.2010 11:04

Der akademische Schumann

Daniela Siebe Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena eröffnet am 2. November Ausstellung anlässlich Robert Schumanns 170. Doktorjubiläum

    Jena (28.10.10) Am 24. Februar 1840 wurde der Leipziger Komponist und Musikschriftsteller Robert Schumann an der Universität Jena zum „Doctor philosophiae“ promoviert. Er erhielt diesen Titel als Auszeichnung für seine „schöpferische Begabung, Gelehrsamkeit und Tüchtigkeit“. Zudem habe er sich als „geistreicher Künstler sowie feinsinniger Beurteiler der den Musen heiligen Dinge“ bewiesen, wie seine Promotionsakte ausweist. Doch handelte es sich keinesfalls um eine Ehrenpromotion, wie sie später an bedeutende Tonkünstler verliehen wurde. Schumann promovierte – damals ein gängiger Vorgang – in Abwesenheit („in absentia“) und reichte dafür bei der Philosophischen Fakultät der Universität Jena verschiedene von ihm verfasste Schriften ein, die als würdig bewertet wurden.

    Zu diesem Zeitpunkt gerade dreißig Jahre alt, stand er noch am Anfang seiner Karriere – und an einem Scheideweg: In einem Gerichtsverfahren, das sein ehemaliger Lehrer, gleichzeitig Vater der von Schumann verehrten Clara Wieck, angestrengt hatte, stand sein Ruf auf dem Spiel. Und mit ihm seine Chance, Clara zu heiraten.

    Die Jenaer Promotion kam gerade zur rechten Zeit: Sie förderte seine bürgerliche Reputation und trug dazu bei, dass Schumann den Prozess in Leipzig gewinnen konnte. Damit war auch der Weg für die Heirat mit Clara geebnet. Eine denkwürdige Konzerttournee führte die junge Pianistin über Weimar, Liebenstein, Eisenach und Gotha nach Jena in die Rosensäle, ehe sie am 12. September 1840 Robert Schumann heiratete.

    Während Schumann und sein Werk sowie seine Beziehung zu Clara Wieck nicht nur Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, Publikationen und nicht zuletzt Filme sind, fand der „akademische Schumann“ bis dato kaum Beachtung: Sein ungeliebtes Studium der Jurisprudenz in Heidelberg und Leipzig sowie seine Jenaer Promotion konnten bisher kaum die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Eine Sonderausstellung der Universität Jena ändert dies nun und widmet sich dieser Façette des berühmten Komponisten. In Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv Leipzig und dem Robert-Schumann-Haus in Zwickau stellt das Jenaer Universitätsarchiv Dokumente zu diesem Lebensabschnitt Schumanns aus. So wird erstmals der Promotionsvorgang „Schumann“ aus den Jenaer Universitätsakten gezeigt.

    Welch unmittelbare Wirkung Schumann auf Jena hatte, macht die Ausstellung mit einem Blick auf seine Jenaer Schülergeneration und die Schumann-Rezeption in Jena deutlich. Auch auf einen weiteren, bislang unbeachteten familiengeschichtlichen Nexus weist sie hin: Ludwig und Ferdinand Schumann besuchten nach dem Tod ihres Vaters die Stoy’sche Erziehungsanstalt in Jena. Auch hierzu können erstmals Originale präsentiert werden.

    Die neue Exposition „Der akademische Schumann – eine Ausstellung zu Studium und Promotion des Komponisten Robert Schumann“ ist vom 3. bis 11. November 2010 im Rektorberatungsraum des Jenaer Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1, 1. OG) zu sehen. Sie ist täglich von 10-16 Uhr geöffnet; der Eintritt ist frei.

    Parallel zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.

    Zur Vernissage am Dienstag (2.11.) um 16 Uhr sind die Öffentlichkeit und die Medien herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Dr. Joachim Bauer
    Universitätsarchiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 940090
    E-Mail: joachim.bauer[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Schumanns Promotionsurkunde wird im Original in der Sonderausstellung der Jenaer Universität gezeigt.
    Schumanns Promotionsurkunde wird im Original in der Sonderausstellung der Jenaer Universität gezeigt ...
    Foto: UAJ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Schumanns Promotionsurkunde wird im Original in der Sonderausstellung der Jenaer Universität gezeigt.


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