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01.10.2001 10:21

Spektakuläre Entdeckungen: Erzgebirgsdiamanten und Marsminerale

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Von spektakulären und überraschenden neuen Erkenntnissen, nämlich von winzigen Diamanten im Erzgebirge und Minerale im Marsgestein, berichten Bayreuther Geowissenschaftler bei der Mineralogen-Tagung in Potsdam.

    Spektakuläre Entdeckungen:
    Erzgebirgsdiamanten und Marsminerale
    Bericht Bayreuther Geowissenschaftler bei Mineralogentagung

    Bayreuth/Potsdam (UBT). Von aufregenden neuen Erkenntnissen über erst kürzlich entdeckte Diamanten aus dem Erzgebirge sowie über Hochdruckminerale in einem Marsmeteoriten berichteten jetzt Forscher des Bayerischen Geoinstituts der Universität Bayreuth in Potsdam.
    Im Rahmen der diesjährigen 79. Tagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG) referierte Privatdozent Dr. Falko Langenhorst zusammen mit Bochumer Kollegen über winzig kleine (0,05 mm) Diamanten in einem metamorphen Gestein (Gneis) des Erzgebirges. Für die Wissenschaftlicher ist dieses eine bedeutende Entdeckung, da man bislang Diamanten nur in Verbindung mit tiefreichenden Vulkanschloten, sogenannten Kimberliten, kannte.
    Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Diamanten vor rund 340 Millionen Jahren bildeten, als zwei Erdplatten zusammenstießen und das Erzgebirge emporhoben. Damals schob sich die schwerere ozeanische Platte tief ins Erdinnere, wo die wasserhaltigen ozeanischen Gesteine Flüssigkeit und Schmelze freisetzten. Die Diamanten entstanden offensichtlich unter hohem Druck aus solchen Flüssigkeitströpfchen, die beim Aufstieg in Mineralen wie Granat und Zirkon im Gneis eingefangen wurden. Diese Minerale schützten die Diamanten beim Wiederaufstieg wie ein Container, so dass sie bis heute erhalten geblieben sind.
    Auch die spektakulären Entdeckungen in einem Marsmeteoriten namens Zagami haben mit hohen Drücken zu tun. Dr. Langenhorst und Prof. Jean-Paul Poirier (Universität Paris VI/ Preisträger der renommierten Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft) vom Bayerischen Geoinstitut staunten nicht schlecht, als sie mit Hilfe des Transmissionselektronenmikroskops in dem vulkanischen Marsgestein nur ein Zehntausendstel Millimeter große Hochdruckminerale fanden. Diese Minerale haben einen äußerst dicht gepackten inneren Aufbau und werden deshalb eigentlich nur im tiefen Innern von Planeten erwartet.
    Des Rätsels Lösung war, dass die Hochdruckminerale bei einem gigantischen Meteoriteneinschlag vor 2 bis 3 Millionen Jahren auf dem roten Planeten entstanden. Teile des Marsgesteins wurde damals unter hohen Drücken aufgeschmolzen und erstarrten in Sekundenbruchteilen wieder zu den entdeckten Hochdruckmineralen. Der Aufprall war so gewaltig, dass sofort anschließend das Marsgestein in den Weltraum hinausgeschleudert wurde. 1962 krachte Zagami dann schließlich in Nigeria auf die Erde und steht seitdem den Geowissenschaftlern für Untersuchungen zur Verfügung.
    FL/SK


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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