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29.10.2010 10:35

Innovation und Finanzen: „Staat spielt bedeutende Rolle bei der Finanzierung von Innovationen“

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    LCF-Symposium im Schloss Hohenheim unter Schirmherrschaft des BMBF

    Wie funktioniert das Zusammenspiel von Finanzierung und Innovation? – damit beschäftigte sich das Symposium „Innovation und Finanzen“. Veranstalter waren das Forschungszentrum Innovation und Dienstleistung (FZID) der Universität Hohenheim zusammen mit dem Lisbon Civic Forum (LCF) und Stuttgart Financial. „Das Abhängigkeitsverhältnis von Innovationstätigkeit und Finanzierung wirkt sich nachhaltig auf das Wirtschaftswachstum aus“, so Prof. Dr. Andreas Pyka vom Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim und LCF-Präsident, „und die Rolle des Staates ist nicht zu unterschätzen“.

    Staatliche Förderung spiele in wichtigen Innovationsfeldern wie Pharma, Biotech oder erneuerbare Energien eine bedeutende Rolle. Weil Innovationsvorhaben aber riskant und darauf aufbauende Geschäftsmodelle in aller Regel sehr langfristig ausgelegt seien, sei der Einsatz von Eigenkapital bei der Innovationsfinanzierung zentral.

    Eine Möglichkeit, Eigenkapital bereit zu stellen, seien Business-Angels- und Venture-Capital-(VC)-Gesellschaften. Mariana Mazzucato von The Open University stellte fest, dass es in Kontinentaleuropa im Vergleich zum angelsächsischen Raum zu wenige Gesellschaften dieser Art gebe. Carlota Perez von der Cambridge University hielt es daher für zwingend notwendig, dass der Gesetzgeber bessere finanzielle und regulatorische Anreize für die Innovationsfinanzierung schaffe.

    Welche Funktionen VC-Gesellschaften über die Kapitalbereitstellung hinaus erfüllen, erläuterte Valerie Revest von der Université de Lyon. Da VC-Gesellschaften ökonomische und technologische Kompetenzen einbrächten, gelte eine gelungene VC-Finanzierung als Gütesiegel. In diesen Fällen folgten nicht selten weitere Investoren. Weitaus bedeutender aber sei das Coaching, das mit VC-Finanzierungen einhergehe. Gerade bei High-Tech-Gründungen sei häufig die kaufmännische Kompetenz zum Zeitpunkt der Gründung nicht ausreichend im Unternehmen vorhanden.

    Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaftspraxis

    Prof. Dr. Andreas Pyka vom Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim äußerte sich zufrieden über den Verlauf des Symposiums: „Eine vertiefte Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen wie dem LCF und den Wirtschaftspraktikern ist wichtig, um die Finanzstrategien an neue Bedürfnisse und veränderte Voraussetzungen in der Wirtschaft anzupassen. Deswegen bieten die Ergebnisse aus der Konferenz essentielle Impulse für unsere Wirtschaftspraxis.“

    „Von dem Wissens- und Meinungsaustausch solcher Konferenzen, wie sie in Hohenheim stattfand, profitieren Forscher und Praktiker und die Ergebnisse können sich letztlich positiv auf die Innovationskraft in Baden-Württemberg auswirken“, stellte Dirk Sturz von Stuttgart Financial fest.

    Innovationsregion Stuttgart

    „Die Region gehört zu den führenden Industrie- und Innovationsregionen Europas und ist damit besonders abhängig von einer stabilen Verbindung zwischen Finanzierung und Innovation.“ Dies werde umso wichtiger, wenn man den strukturellen und demographischen Wandel mit einbeziehe: „Ohne eine auf kontinuierlichen Innovationen aufbauende Erneuerung der baden-württembergischen Industriestrukturen wird das hohe Niveau in Zukunft nur schwer zu halten sein.“

    Zum Symposium, das unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stattfand, kamen Referenten aus ganz Europa, Israel und Kanada, so dass die Vorträge das übergeordnete Thema von unterschiedlichen Blickpunkten aus beleuchteten und neben nationalen und europäischen Perspektiven auch die internationale Dimension des Themenkomplexes behandelt werden konnte.

    Hintergrund: Lisbon Civic Forum

    Das „Lisbon Civic Forum“ (LCF) ist eine europäische Forschungsplattform, die mit unterschiedlichen Initiativen die „Lissabon-Strategie“ und neuerdings die „Wachstumsstrategie 2020“ unterstützt – eine Strategie der Europäischen Kommission und des Ministerrats zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Erneuerung der EU. Sie konzentriert sich verstärkt auf die Felder demographischer Wandel, erneuerbare Energien, Klimawandel und Bildung, um so Wachstum und Beschäftigung in Europa zu unterstützen und den Aufbau einer wissensbasierten Volkswirtschaft in Europa voranzubringen.

    Weitere Informationen sowie alle Vorträge unter: www.stuttgart-financial.de/lcf.html

    Hintergrund: Stuttgart Financial

    Stuttgart Financial stellt die übergreifende Kommunikationsplattform für finanzwirtschaftliche Fragestellungen in Baden-Württemberg zur Verfügung. Als Marke der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V. erfüllt Stuttgart Financial innerhalb der Börsenvereinigung den satzungsgemäßen Auftrag, im Interesse von Bürgern und Wirtschaft die baden-württembergische Finanzwirtschaft zu stärken. Mitbegründer von Stuttgart Financial im Jahr 2007 waren das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und die Stiftung Kreditwirtschaft der Universität Hohenheim.

    Kontakt für Medien:
    Prof. Dr. Andreas Pyka, Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Innovationsökonomik, Wollgrasweg 23, 70599 Stuttgart, Tel: 0711/459-24480, E-Mail: a.pyka@uni-hohenheim.de; https://inno.uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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