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05.10.2001 11:25

Die Humboldt-Universität lädt ehemalige Kommilitonen von 1933 ein

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Woche "Kommilitonen von 1933" an der Humboldt-Universität ist ein Ereignis, das in dieser Form unwiederholbar sein wird. Der Präsident der Universität, Prof. Dr. Jürgen Mlynek, hat 50 ehemalige Studenten und Absolventen der Friedrich-Wilhelms-Universität, die während der Naziherrschaft von der Universität und aus Deutschland vertrieben wurden, an ihre alte Alma mater eingeladen. Die Schirmherrschaft übernahm Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, ebenfalls ehemaliger Student der Humboldt-Universität.

    In der Zeit des Nationalsozialismus wurden von der einstigen Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität) etwa 250 Professoren von ihrer Tätigkeit ausgeschlossen und hunderte Studierende wurden vertrieben, oder verließen, um noch größerem Unglück vorzubeugen, die Universität aus eigenen Stücken. Dieser Exodus der jüdischen akademischen Gemeinschaft war eine Katastrophe für jeden einzelnen Betroffenen.
    Nach mehr als 60 Jahren nimmt sich die Humboldt-Universität dieser Thematik an und lud "Kommilitonen von 1933" für eine Woche an ihre ehemalige Universität ein.

    Durch intensive Archivrecherchen konnten viele von den heute noch lebenden Betroffenen ausfindig gemacht werden. Mehr als die Hälfte der Eingeladenen, im Alter zwischen 85 und 95 Jahren, hat ihr Kommen zugesagt. Viele, die ihr Schicksal von Berlin weggeführt hat, nehmen gern die Beschwerlichkeiten der Anreise aus Israel, den USA, Österreich und Deutschland in Kauf, um die Stätte ihres Studiums und der damit verbunden gewesenen Hoffnungen wiederzusehen. Nur wenige von den Gästen kennen sich aus ihrer Studentenzeit. Sie werden einander hier erstmals begegnen, Erinnerungen austauschen, aber auch mit den heutigen Studenten zusammentreffen.

    Im Mittelpunkt des Programms wird der Dialog der ehemaligen mit den heutigen HU-Studierenden stehen. Die Kernveranstaltung bildet daher am 19. Oktober 2001 eine Podiumsdiskussion mit den Gästen und Studierenden im Audimax. Sie wird ergänzt durch zusätzliche Gesprächsrunden und Besuche an den Fakultäten und Instituten, an denen die Gäste ehemals tätig waren. Weiterhin werden die Gäste der Semestereröffnungsfeier beiwohnen, vom Präsidenten der Humboldt-Universität empfangen und nicht zuletzt zu einem Gespräch mit Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eingeladen sein.
    Die Studierenden werden ihre Erfahrungen anschließend in Form eines Studienprojektes im Institut für Geschichtswissenschaften eine wissenschaftliche Aufarbeitung folgen lassen, die das Projekt und seine sensible Thematik dokumentiert. Jeder Gast wird begleitet von studentischen Paten, die während der gesamten Woche als persönliche Ansprechpartner und Begleiter zur Verfügung stehen. Im Hauptgebäude der Humboldt-Universität wird während der Dauer des Aufenthaltes eine themenbegleitende Ausstellung mit dem Titel "Aktion wider den undeutschen Geist" zu sehen sein.

    Ansprechpartner:
    · Persönliche Referentin der Vizepräsidentin für Internationales und Öffentlichkeitsarbeit, Anke Michaelis, Tel. 2093-2252, Fax 2093-2270, anke=michaelis@uv.hu-berlin.de
    · Pressesprecherin, Susann Morgner, Tel. 2093-2946, susann=morgner@uv.hu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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