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14.05.1998 00:00

RUB ehrt Emil Fackenheim

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 14.05.1998 Nr. 98

    Beitrag zum christlich-jüdischen Dialog

    Emil Fackenheim wird Ehrendoktor an der RUB

    Evangelisch-Theologische Fakultät ehrt Schüler von Leo Baeck

    Die Evangelisch-Theologische Fakultät der RUB verleiht am 20. Mai 1998, 18 Uhr (Hörsaal HGA 30), die Würde eines Doktors der Theologie ehrenhalber an Prof. Dr. Emil Ludwig Fackenheim (Jerusalem). Mit dieser Ehrenpromotion würdigt die Bochumer Fakultät einen Kenner und namhaften Interpreten der Hegelschen Religionsphilosophie, der sie konsequent auslegt, die Offenbarung neu denkt und damit dem christlich-jüdischen Dialog eine neues Gesprächsangebot macht. Die Medien und die Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

    Programm

    Nach der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Klaus Wengst, und einem Grußwort von Rektor Prof. Dr. Dietmar Petzina hält Prof. Dr. Christopher Frey ((RUB) die Laudatio auf Prof. Fackenheim. Nach Überreichung der Urkunde spricht Prof. Fackenheim über ,Angriff auf Erzvater Abraham. Denken nach einem halben Jahrhundert."

    Biographisches

    Emil Fackenheim wurde 1916 in Halle/Saale geboren. Zu seinen Lehrern gehörte Martin Buber. Er ist einer der letzten Absolventen der von Leo Baeck geleiteten renommierten Jüdischen Theologischen Hochschule in Berlin. Aus einer KZ-Haft in Oranienburg kam er nach einigen Wochen wieder frei und konnte noch emigrieren. Er wurde Rabbiner in Toronto und 1960 Professor an der dortigen Universität. Seit 1983 lebt er in Jerusalem.

    Vom Ort des Christentums in der Geschichte der Religionen

    Fackenheim ist Kenner und Interpret der Hegelschen Religionsphilosophie. Darin ist es begründet, daß die Fakultät für Philosophie, Pädagogik und Publizistik, insbesondere das Institut für Philosophie, die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Herrn Fackenheim mit Nachdruck begrüßt. Durch konsequente Auslegung der Hegelschen Religionsphilosophie erinnert Fackenheim das Christentum daran, daß es seinen Ort in der Geschichte der Religionen zwischen Pantheismus und atheistischem Humanismus finden muß, und macht so ein Gesprächsangebot im christlich-jüdischen Dialog. Er gibt Offenbarung neu zu denken auf, indem er sie als Anruf des jenseitigen Gottes in nicht verrechenbaren Situationen der real und sogar als sinnlos erfahrenen Geschichte versteht. So lehrt er die Existenz der Judenheit vor Gott und den Menschen als unabdingbares Gebot zu sehen, sie wird zum ,614. Gebot" als Widerspruch gegen das Programm von Auschwitz.

    6. Ehrendoktor der Ev.-Th. Fakultät

    Emil Fackenheim ist der 6. Ehrendoktor der Fakultät. Seine Vorgänger sind: D. theol Ulrich Bach, Volmerstein; D. theol. Edna Brocke (Essen) Prof. Dr. D. theol. Bengt Hägglund D.D., Lund, Schweden; Dr. h.c. mult. D. theol. Johannes Rau, Düsseldorf; Bischof Dr. jur. h.c. D. theol. Desmond M. Tutu, Johannesburg, Südafrika).

    Weitere Informationen

    Dekan Prof. Dr. Klaus Wengst, Ruhr-Universit ät Bochum, Evangelisch-Theologische Fakultät, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-2500


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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