Musikwissenschaftler und Historiker diskutieren vom 19. bis 20. November in Greifswald über Musikfeste im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die internationale Tagung Musica Baltica mit Gästen aus Deutschland, Norwegen und Finnland findet im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg statt. Eingebunden in die Tagung ist das Konzert Pommersche (Kirchen-)Musik des 16. bis 19. Jahrhunderts am 19. November in der Kirche St. Jacobi.
Die Institution des Musikfestes war im 19. Jahrhundert ein wichtiges Forum bürgerlicher Musikpflege und Selbstdarstellung. Durch sie entstand nicht nur ein musikalischer Markt, sondern zugleich eine öffentliche Plattform, die auch zur regionalen und nationalen Identitätsstiftung genutzt wurde. Trotzdem sind die Musikfeste des Ostseeraumes noch immer ein Stiefkind der Forschung.
Die Teilnehmer der Greifswalder Tagung widmet sprechen über zentrale Musikfeste, die in den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland seit 1888 abwechselnd als Nordische Musikfeste veranstaltet wurden. Gleichermaßen untersucht werden Musikfeste entlang der deutschsprachigen Ostseeküste, von Kiel über Rostock, Greifswald und Königsberg bis nach Tilsit. Im Zentrum der Referate stehen Fragen nach den jeweiligen Vorstellungen, die es in den Regionen von der Institution des Musikfestes gab, nach ihrer Herkunft und Verbreitung sowie nach den Konsequenzen für die Ausbildung unterschiedlicher Festtypen mit ihren spezifischen Organisations- und Programmstrukturen.
In die musikwissenschaftliche Tagung Musica Baltica ist auch das Konzert am 19. November 2010 im Rahmen des Greifswalder November 2010 eingebunden. Um 19.30 Uhr wird in St.-Jacobi-Kirche ein Streifzug durch die Stettiner Kirchenmusikgeschichte des 16. bis 19. Jahrhunderts geboten. Musiker aus Stettin und Breslau – darunter Agnieszka Roguska und Marek Pilch an der Orgel, das Vokalensemble Pomerania sowie das Rabizo-Streichquartett – werden Werke pommerscher und insbesondere Stettiner Komponisten zu Gehör bringen, darunter Motetten, Geistliche Konzerte, Gelegenheitskompositionen und Orgelstücke u.a. von Philipp Dulichius, Andreas Fromm, Johann Vierdanck und Gustav Flügel. Auch der wohl bekannteste pommersche Komponist des 19. Jahrhunderts, Carl Loewe, Städtischer Musikdirektor in Stettin und Ehrendoktor der Universität Greifswald, wird mit vokalen und instrumentalen Werken im Programm vertreten sein.
Tagung „Musica Baltica“
19. bis 20. November 2010
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Martin-Luther-Straße 14, 17489 Greifswald
Konzert „Pommersche (Kirchen-)Musik des 16. bis 19. Jahrhunderts“
19. November 2010 um 19.30 Uhr
St.-Jacobi-Kirche Greifswald
Ansprechpartner
Tagung
Prof. Dr. Walter Werbeck
Universität Greifswald - Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft
Bahnhofstr. 48/49 , 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3522
Telefax 03834 594228
werbeck@uni-greifswald.de
Dr. Martin Loeser
Universität Greifswald - Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft
Bahnhofstr. 48/49 , 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3503
Telefax 03834 594228
loeser@uni-greifswald.de
Konzert
Prof. Dr. Matthias Schneider
Professor für Kirchenmusik/Orgel
Universität Greifswald - Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft
Bahnhofstr. 48/49 , 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3525 oder 86-3521 (Sekretariat)
Telefax 03834 594228
matthias.schneider@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Musik / Theater
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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