Sie haben ihren Stempel weg: Schulen in sozialen Brennpunkten gelten als Verliererschulen; die Karrieren der Schüler sind vorgezeichnet, die Lehrer reiben sich zwischen all den Problemen auf. Doch es gibt immer wieder Einrichtungen, die allen schlechten Voraussetzungen zum Trotz erfolgreich arbeiten. Was man von ihnen lernen kann, ist Gegenstand eines neuen Projektes an der Uni Duisburg-Essen (UDE). „Strategien der Qualitätsentwicklung von Schulen in schwieriger Lage“ lautet der Titel. Für ihre auf drei Jahre angelegte Untersuchung bekommt die AG Bildungsforschung um Prof. Dr. Isabell van Ackeren Fördergelder vom Bundesbildungsministerium.
Für ihr Vorhaben vergleichen die Wissenschaftler Schulen der Sekundarstufe I, die trotz eines problematischen Milieus mit guten Lernleistungen überraschen und viele Jugendliche zum Abschluss und in einen Ausbildungsplatz bringen mit solchen, die weniger gute Erfolge zeigen. Gewisse Gemeinsamkeiten, etwa die Lage in einem großstädtischen Problembezirk oder der Anteil von Schülern mit mangelnden Deutschkenntnissen, müssen stimmen. So lässt sich dann auch feststellen, wie sich Strukturen, Leitung, Unterricht und die Zusammenarbeit und Vernetzung im Umfeld unterscheiden.
„Wir schauen, was getan wird, um die Eltern einzubinden, ob mit Vereinen und Jugendamt kooperiert wird, der schulinterne Lehrplan besondere Schwerpunkte enthält oder besondere Formen der individuellen Förderung entwickelt worden sind“, erklärt van Ackeren, die sich seit vielen Jahren mit Schulqualität und Schulentwicklung beschäftigt und mehrere empirische Studien verfasst hat. „Aber uns interessiert auch, wie das Kollegium zusammenarbeitet, ob zu Zweit unterrichtet wird und welche Impulse die Leitung setzt.“
Das Projekt soll später schwachen Schulen Strategien an die Hand geben, ihr Lernangebot zu verbessern. Aber es soll auch helfen, eine Lücke zu schließen: Bisher hat die Schulforschung in Deutschland nämlich vor allem die Gymnasien im Blick. „Ganz anders in den USA und Großbritannien, wo die Probleme schon viel länger und stärker sichtbar sind und man deshalb schon seit geraumer Zeit analysiert, was die Lage der Schule mit ihrer Leistung zu tun hat“, sagt van Ackeren.
Die Teilnahme an der Fallstudie ist übrigens freiwillig. Dass Problemschulen sich lieber nicht in die Karten schauen lassen, sieht Projektmitarbeiterin Susanne Strunck nicht. „Viele Lehrer sind frustriert, dass ihre anstrengende Arbeit nicht gewürdigt wird, die Medien immer wieder die gleichen negativen Geschichten erzählen, die den schlechten Ruf zementieren. Sie haben ein Interesse daran, etwas zu verändern. Und wir als Experten können ihnen Tipps geben.“
Weitere Informationen:
http://www.uni-due.de/bifo/vanackeren_forschung_projekte.php
Prof. Dr. Isabell van Ackeren, Tel. 0201/183-2233, isabell.van-ackeren@uni-due.de,
Susanne Strunck, Tel. 0201/183-2887, susanne.strunck@uni-due.de
http://www.uni-due.de/bifo/vanackeren_forschung_projekte.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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