Bochum, 08.10.2001
Nr. 295
Zellmodelle vermeiden Tierversuche
Neue Medikamente bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Rottendorf-Wissenschaftspreise 2001
Für ihre herausragenden Forschungsergebnisse in Pharmakologie und Pharmazie werden Dr. Andreas Friebe (Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität) und PhD Ramiro Jover Atienza (Universität Valencia, Spanien) am 19. Oktober 2001 (Internationales Begegnungszentrum IBZ der RUB, Beckmannshof) mit den mit je 10.000 DM dotierten Wissenschaftspreisen der Rottendorf-Stiftung ausgezeichnet. Friebe erhält den Rottendorf-Preis für Pharmakologie für seine Erkenntnisse über die Signalübermittlung in Zellen, die bei der Entwicklung neuer Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen können. Jover erhält den Europa-Preis der Stiftung für seine Entwicklung von Leberzellmodellen, die zukünftig Tierversuche ersparen können.
Die Medien sind eingeladen
Die Medien sind zum Empfang um 10.30 Uhr und zur Verleihung um 11 Uhr herzlich willkommen.
Neues Konzept: Signalweg verstärken
Dr. Andreas Friebe erforscht die Guanylyl-Cyclasen, bestimmte Enzyme, die das intrazelluläre Signalmolekül cGMP bilden. Sie beschleunigen so chemische Reaktionen in den Zellen und sind an vielen körpereigenen Regelungsprozessen beteiligt. Friebe konnte nachweisen, dass die Kombination von Stickstoffmonoxid (NO) und einer Modellsubstanz für einen neuen Wirkstoff (YC-1 genannt) die cGMP-Spiegel deutlich erhöht. Auch Medikamente, die bei der koronaren Herzkrankheit eingesetzt werden, stimulieren das Enzym. Mit der Verstärkung des Signalwegs über NO und cGMP hat Friebe ein völlig neues pharmakologisches Konzept entdeckt, das bei der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Medikamenten helfen kann.
Wirkung und Nebenwirkung am Modell untersuchen
PhD Ramiro Jover hat einen Durchbruch in der Entwicklung von menschlichen Leberzellmodellen geschafft: Mit seiner Methode können Mediziner ohne Tierversuche die Wirkweise und unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln untersuchen. Jover arbeitet auch an neuen molekularen Methoden, die bessere und verträglichere Arzneimittel hervorbringen sollen.
Forschung für die Praxis
"Die Preisträger haben überzeugende Beispiele für Forschung mit praktischer Zielsetzung gegeben", betont Dr. Bernward Garthoff, Mitglied des Kuratoriums der Rottendorf-Stiftung. Die Stiftung verleiht ihre Wissenschaftspreise alle zwei Jahre im Wechsel für pharmakologische oder pharmazeutische Arbeiten jüngerer Forscher. Sie wurde 1974 mit dem Vermögen von Andreas und Rose Rottendorf gegründet. Die Rottendorf Pharma GmbH ist eine Zulieferfirma der pharmazeutischen Industrie.
Weitere Informationen
Dipl.-Volkswirt Bernd Foltin, Rottendorf-Stiftung, Adolf-Menzel-Straße 6, 40699 Erkrath, Tel. 0211/242733, Fax: 0211/9242884, Email: bernd.foltin@t-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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