Dem Biochemiker und Proteinkristallographen Dr. Oliver Daumke vom Max-Delbrück-Centrum Berlin-Buch ist der „Bayer Early Excellence in Science Award 2010“ für Biologie zuerkannt worden. Er erhält die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Beiträge zur Aufklärung von Struktur und Funktion sogenannter GTP-bindender (G-Proteine). G-Proteine spielen in zellulären Signalwegen und bei der Abwehr von Infektionen eine wichtige Rolle. Der Preis, mit dem die Bayer-Stiftung talentierte Nachwuchswissenschaftler in der frühen Phase ihrer akademischen Laufbahn auszeichnet, wird ihm mit zwei weiteren Forschern, die ebenfalls je 10 000 Euro erhalten, im kommenden Frühjahr in Berlin verliehen.
G-Proteine können zum einen als molekulare Schalter fungieren, die Wachstumssignale in biologischen Zellen steuern. Zum anderen können sie aber auch als molekulare Motoren arbeiten, die zelluläre Membranen deformieren. Dr. Daumke und seine Mitarbeiter untersuchen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden G-Protein-Klassen. Die Erkenntnisse dieser Forschung können, so die Hoffnung der Forscher, zu neuen Strategien in der Bekämpfung verschiedenster Krankheiten wie zum Beispiel Krebs, Diabetes oder Grippe führen. Erst kürzlich war es Dr. Daumke zusammen mit Virologen in Freiburg gelungen, zu klären, wie das Immunsystem des Menschen bei einer Infektion mit neuen, dem Körper unbekannten Grippenviren rasch einen angeborenen Schutzmechanismus gegen die Erreger aktiviert. Sie konnten zeigen, wie dabei ein G-Protein, MxA genannt, Grippeviren daran hindert, sich ungehemmt zu vermehren.
Oliver Daumke war 2007 als Helmholtz-Nachwuchsforscher an das MDC gekommen, eine Position, die zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfond des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und zur anderen Hälfte vom MDC finanziert wird. Bevor er an das MDC kam, forschte er am Labor für Molekularbiologie in Cambridge (England). Im September dieses Jahres wurde er Juniorprofessor am Institut für Medizinische Physik und Biophysik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Zuvor hatte er ein Stipendium des Human Frontier Science Program erhalten, die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und den Klaus Liebrecht-Preis der Universität Köln für die beste Doktorarbeit.
Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/
http://www.bayer.com
http://www.mdc-berlin.de/de/news/2010/20100427-fesseln_f_r_unbekannte_grippevire...
Dr. Oliver Daumke
(Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).