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22.11.2010 13:51

Maximal 20% der erzielten Lebenserwartung wird durch den Einfluss des Gesundheitssystems bestimmt.

Romy Müller UNIServices Presse & Kommunikation
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

    Habilitation an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zur Frage, wie das solidarisch aufgebaute Gesundheitssystem in den nächsten Jahren überleben kann

    Guido Offermanns (Institut für Unternehmensführung an der Alpen-Adria-Universität) geht in seiner kürzlich abgeschlossenen Habilitation davon aus, dass bei ca. 60 % der erbrachten Leistungen im Gesundheitssystem jeglicher Wirksamkeitsnachweis fehlt. Vor dem Hintergrund hoher Kosten, die im Gesundheitswesen anfallen, stellt sich die Frage, ob die öffentlichen Gelder gut investiert sind. Er ortet sowohl in Österreich als auch in Deutschland eine Reihe von Qualitätsproblemen, deren Ursachen vor allem in der fehlenden Ergebnisorientierung liegen.

    Die immer stärker als Gesundheitsunternehmen definierten Krankenhäuser entwickeln zwar Qualitätsinitiativen, sparen aber die entscheidenden Themen meist aus. „Langfristig wird die Qualität der Leistungen entscheidend sein, um im Wettbewerb bestehen zu können“, so Offermanns. Auch die Personalstruktur in Krankenhäusern müsse sich zukünftig weiterentwickeln: „Professionelle Hierarchien werden durch prozessorientiert arbeitende Teams abgelöst.“

    Der wichtigste Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Bevölkerung wird aber außerhalb der Krankenhäuser und Arztpraxen zu erbringen sein: Maximal 20% der erzielten Lebenserwartung wird durch den Einfluss des Gesundheitssystems bestimmt. Insbesondere soziale Aspekte wie Bildung, Schichtzugehörigkeit, Arbeitsmöglichkeiten und Migrationshintergrund spielen hier eine viel bedeutendere Rolle. Daher schlussfolgert Offermanns: „Nur eine Zusammenarbeit aller Politikbereiche kann eine Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung erreichen.“ Aufbauend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt er einen innovativen Bezugsrahmen zur Verbesserung des Status Quo, unter Berücksichtigung von Gesundheitsförderung, Prävention und von Faktoren aus den Politikbereichen, welche Gesundheit wirklich positiv beeinflussen können („Social determinants of health“).


    Weitere Informationen:

    http://"www.uni-klu.ac.at - UNI News"


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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