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10.10.2001 12:40

Junge Akademie diskutiert mit Hans Joachim Meyer über Juniorprofessur und "tenure-track"

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    In einem Gespräch mit dem sächsischen Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer und dem Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Winfried Benz, bekräftigte Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ihre Forderung nach einer Verbindung der Einführung von Juniorprofessuren mit einer "tenure-track"-Lösung.

    Das Gespräch hätte schon früher stattfinden müssen, erklärte Hans Joachim Meyer im Anschluss an die Diskussion, die am vergangenen Samstag im Rahmen der Plenarsitzung der Jungen Akademie in Halle (Saale) stattfand. Als Akademie des wissenschaftlichen Nachwuchses vertrete Die Junge Akademie diejenige Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die von der Hochschulreform unmittelbar betroffen sei.

    Unter den Mitgliedern der Jungen Akademie herrschte Übereinstimmung, dass der Übergang der Juniorprofessur keinesfalls an der eigenen Promotionsuniversität erfolgen dürfe und dann bei positiver Evaluation in eine unbefristete Stelle nach dem Vorbild des amerikanischen "tenure-track" der Normalfall sein müsse. Die im Gesetzesentwurf vorgesehene Möglichkeit, sich am Ende der Juniorprofessur auf die gegebenenfalls öffentlich ausgeschriebene unbefristete Stelle zu bewerben, stelle keine befriedigende Lösung dar, zumal bei dem derzeit im Gesetz vorgesehenen laxen Mobilitätsgebot "Hausberufungen" Tür und Tor geöffnet würden, betonte Giovanni Galizia als Sprecher der Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik der Jungen Akademie.

    In seinem Statement warnte Meyer nachdrücklich davor, die Einführung der Juniorprofessur mit der Abschaffung der Habilitation zu verbinden, die vor allem in den Geisteswissenschaften weiterhin von Bedeutung sei. Nur eine Vielfalt von Qualifikationswegen garantiere faire Zugangsberechtigungen auch für den Nachwuchs aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der durch die Juniorprofessur benachteiligt werde.

    Der Wissenschaftsrat plädiere seit Jahren für die frühe Selbständigkeit und Eröffnung einer Karriereperspektive für den wissenschaftlichen Nachwuchs, betonte Generalsekretär Benz in seiner Stellungnahme. Dies sei nur wirkungsvoll möglich, so Benz, wenn die Juniorprofessur unter Beachtung des Mobilitätsgebots ein "tenure-track"-Verfahren beinhalte. Die Habilitationsmöglichkeit solle auslaufen, weil sie sich als Reformhindernis erwiesen habe. Um die Selbständigkeit der Juniorprofessoren zu gewährleisten, müssten diese ferner gleichberechtigt an der Grundausstattung der Hochschule teilhaben, die bedarfsgerecht zu verteilen sei.

    Die Notwendigkeit einer ausreichenden Grundausstattung der Juniorprofessur betonte auch der Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Benno Parthier, der als Gastgeber und Vertreter einer der beiden "Mutterakademien" der Jungen Akademie an der Diskussion teilgenommen hatte.

    Das Rundgespräch wurde von der Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik der Jungen Akademie organisiert. Auf Initiative der Arbeitsgruppe hatte Die Junge Akademie im Mai dieses Jahres ein erstes Positionspapier "Wie werde ich ProfessorIn?" im Internet veröffentlicht. Die Junge Akademie wurde im Juni 2000 zu institutionellen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gegründet. Ihr gehören derzeit 30 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften an.

    Weitere Auskünfte: Dr. Giovanni Galizia (Sprecher der AG Wissenschaftspolitik), Tel. 030/838-52058, e-mail: galizia@diejungeakademie.de, oder Dr. Elisabeth Hamacher (Koordinatorin der Jungen Akademie), Tel. 030/20370-655, e-mail: hamacher@diejungeakademie.de.


    Weitere Informationen:

    diejungeakademie.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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