Ein internationales Symposion am „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Universität Jena vom 9. bis 11. Dezember 2010
Idee, Ideologie und Praxis der Privatisierung seit den 1970er Jahren – darüber diskutieren vom 9. bis 11. Dezember 2010 Historiker, Soziologen und Ökonomen, Journalisten und Politiker beim diesjährigen Symposion des „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ in den Rosensälen der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Mit den Aus- und Nachwirkungen der Finanzkrise von 2008/09 hat die Frage nach einer „Rückkehr des Staates“ beinahe über Nacht wieder Bedeutung gewonnen. „Privatisierung“ und „Flexibilisierung“ gelten nicht mehr uneingeschränkt als ökonomische Erfolgsrezepte, sondern werden nun selbst historisiert. Das Symposion soll dazu einen Beitrag leisten.
Als Reaktion auf die seit den 1970er Jahren vielfach diagnostizierte „Wachstumsschwäche“ und die „Krise des Wohlfahrtsstaates“ gehörten „Privatisierung“ und „Flexibilisierung“ – in national sehr unterschiedlichen Ausprägungen – zu zentralen Bestandteilen der Vorstellung von einem „schlanken Staat“. Ziel waren die Deregulierung der Arbeitsbeziehungen, die Privatisierung sozialer Sicherungssysteme und ein drastischer Rückschnitt staatlichen Handelns. Seit 1989 wurde dann vor allem Osteuropa zu einem umfassenden Experimentierfeld dieser Ideen.
„Privatisierung“ beschreibt aber nicht nur ein neues Verständnis von Staat und Wirtschaft. In der Debatte darüber spiegeln sich auch wichtige gesellschaftsgeschichtliche Veränderungen, so die Propagierung eines individualistischen „Rückzugs ins Private“, die nachlassende Bindekraft religiöser Institutionen oder der Diskurs über die ethischen Maßstäbe politischen Handelns.
Die Tagung nimmt unterschiedliche Formen und Konzepte von „Privatisierung“ im angloamerikanischen Raum und in Kontinentaleuropa in den Blick. Aber es soll auch um die Frage gehen, wie diese „westlichen“ Debatten die Transformation im postkommunistischen Osteuropa beeinflussten und welche Wechselwirkungen sich dabei ergaben.
Teilnahme nur nach bestätigter Anmeldung per E-Mail an: jena.center[at]uni-jena.de.
Kontakt:
Kristina Meyer
„Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944458
E-Mail: Jena.Center[at]uni-jena.de
http://www.jenacenter.uni-jena.de/Veranstaltungen/Aktuell-p-17510.html - das Programm der Tagung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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