Dokumentation von Seefahrerschicksalen zeigt den mühsamen Weg bis zur "Bestallung" - Cuxhavener Experte Karl B. Kühne sammelt seit den 1970er Jahren Zeugnisse zur Geschichte des Lotsenwesens
Info Nr. 17/01 (1) vom 11.10.2001
Seelotsen gingen durch eine harte Schule
Dokumentation von Seefahrerschicksalen zeigt den mühsamen Weg bis zur "Bestallung" - Cuxhavener Experte Karl B. Kühne sammelt seit den 1970er Jahren Zeugnisse zur Geschichte des Lotsenwesens
Wenn ein in den Ruhestand verabschiedeter Lotse als Fazit seiner langjährigen Dienstzeit als "Kapitän auf tausend Schiffen" feststellen kann, diese stattliche - gleichwohl untertriebene - Zahl von Schiffen ohne Unfall geleitet zu haben, so gehören dazu neben etwas Glück die durch eine lange praktische und sorgfältige theoretische Ausbildung erworbene große Erfahrung und Sicherheit im Beruf.
Bis zu ihrer Lockerung in den 1950er Jahren sahen die strengen Vorschriften in der Regel 15 Jahre Seefahrtszeit, darunter 20 Monate auf Segelschiffen, und den Erwerb von Steuermanns- und Kapitänspatent vor, ehe nach einer sechsmonatigen Spezialausbildung und bestandenem Examen mit Aushändigung der "Bestallung" das angestrebte Berufsziel des Seelotsen erreicht war.
Welche Mühsal diese Ausbildung bedeutete und wieviele Entbehrungen in dieser Zeit zu überstehen waren, zeigt eine Sammlung ausgewählter Beispiele von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, die jüngst in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) im Hauschild Verlag, Bremen, unter dem Titel "Kapitän auf tausend Schiffen. Seefahrtslebensläufe einer Elbe-Seelotsengeneration 1860-1952" herausgegeben wurde.
Der Autor, Karl B. Kühne, sammelt seit den 1970er Jahren Zeugnisse zur Geschichte des Lotsenwesens und gilt als ausgewiesener Experte. Selbst über 30 Jahre als Cuxhavener Lotse/Elbe-Seelotse tätig, in denen er u.a. mehrere Jahre als Kompanielotse bedeutender internationaler Reedereien fungierte, maßgeblich an der Vereinigung der Lotsenbrüderschaften Hamburg und Cuxhaven beteiligt und zehn Jahre Beisitzer am Seeamt Hamburg und Bundesoberseeamt war, hat Karl B. Kühne für diese Dokumentation Berufskollegen und deren Angehörige befragt, persönliche Erinnerungen gesammelt und Archivbestände gesichtet.
Entstanden ist ein Bilderbogen von der beschwerlichen Fahrzeit auf Segelschiffen in der Salpeterfahrt über Stürme, Strandungen und Kriegswirren bis hin zum dramatischen Untergang der "Monte Cervantes" 1930 in Feuerland und zum ausklingenden Dampfer- und einsetzenden Motorschiffszeitalter, der zugleich dokumentiert, wie sich die Bedingungen in der Seefahrt gewandelt haben.
Das großformatige, reich illustrierte Buch ist zum Preis von DM 68,- (EUR 34,50) im Buchhandel und im Museumsshop des DSM erhältlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Verkehr / Transport
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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