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02.12.2010 16:02

TU Berlin: Leibniz-Preis für Informatikerin

Stefanie Terp Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Anja Feldmann forscht mit ihren Kollegen für das Internet der Zukunft / Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert

    Die Informatikerin Prof. Dr. Anja Feldmann (44) von der TU Berlin bekommt den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Dies teilte am 2. Dezember 2010 die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit, die den Preis vergibt. Die Ehrung ist einer der bedeutendsten deutschen Forschungspreise und mit 2,5 Millionen Euro dotiert.

    Anja Feldmann besetzt an der TU Berlin die Professur „Intelligent Networks and Management of Distributed Systems“, eine Stiftungsprofessur der Deutschen Telekom AG, die gemeinsam mit der TU Berlin die Deutschen Telekom Laboratories als An-Institut der Universität betreiben.

    Die international hoch angesehene Wissenschaftlerin beschäftigt sich konkret mit der Internet-Verkehrsanalyse und -Modellierung sowie dem Internet-Routing. Sie hat über die Grundlagenforschung hinaus auch die praktische Entwicklung des Internets entscheidend geprägt.

    „Das ist ein guter Tag für Frau Feldmann, die Informatik und die TU Berlin. Im Namen der Universität gratuliere ich ihr ganz herzlich. Frau Feldmann hat wegweisende Forschungsergebnisse erzielt, die als wichtige Bausteine für die Neugestaltung des Internets dienen. Ihre internationale Sichtbarkeit und ihr umfassendes Netzwerk sind beeindruckend. Ich freue mich besonders, dass eine Frau in der Informatik mit diesem bedeutenden Preis ausgezeichnet wird. Ich hoffe, dass dies andere Frauen motiviert, sich mit technischen Fächern zu beschäftigen“, so TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach.

    Die TU Berlin und die Deutsche Telekom Laboratories konnten vor Kurzem unter Leitung von Anja Feldmann eines der weltweit größten Outdoor-Forschungsfunknetzwerke auf dem Universitätscampus in Berlin-Charlottenburg in Betrieb nehmen. Solche Netze sind in der Branche als "Mesh Networks" bekannt. Das Team um die TU-Wissenschaftlerin hat bereits verschiedene Strukturen für das Internet der Zukunft entworfen. Doch ob diese auch tatsächlich mit Millionen Rechnern funktionieren, das wissen die Informatiker noch nicht. Um ihre Ideen möglichst real testen zu können, beteiligt sich das Team auch am „G-Lab“, dem German Laboratory. Das ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Einrichtungen, die an der Zukunft des Internets forschen. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben mit elf Millionen Euro.

    Ihre Studien zu den Möglichkeiten und Grenzen des Web-Proxy-Caching beeinflusste die Geschäftsentscheidungen zahlreicher Internet-Dienste, die auf Feldmann zurückgehenden Methoden zum Komprimieren und Senden aktualisierter Webseiten fanden Eingang in alle Webbrowser und Server. Auch zu dem Softwarepaket Netscope, mit dem der Verkehr innerhalb eines Internet-Dienstes visualisiert und optimiert wird, hat die Informatikerin maßgeblich beigetragen. Mit ihm berechnete Feldmann zudem erstmals eine Verkehrsmatrix für einen Internet-Dienst, was sie später auf eine globale Verkehrsmatrix für das gesamte Netz ausweitete. In jüngeren Arbeiten beschäftigt sich Feldmann mit Systemen zur Abwehr gezielter Angriffe auf Hochgeschwindigkeitsnetze und mit neuen Anwendungs- und Nutzungsformen wie Chats, web 2.0 und Soziale Netzwerke. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen die Architektur des Internets weiter verbessern.

    Die weltweit vielleicht einmalige Verbindung von Theorie und Praxis in Anja Feldmanns Arbeiten geht auf ihre Forschungszeit in den USA zurück, wo sie nach dem Informatik-Studium in Paderborn an der Carnegie Mellon University promovierte und danach in den Entwicklungslabors des Computer- und Technologieherstellers AT & T tätig war. Mit nur 33 Jahren wurde Feldmann auf eine Professur an der Universität des Saarlandes berufen, von dort wechselte sie – bei drei gleichzeitigen Rufen – an die TU München, bevor sie 2006 den Stiftungslehrstuhl der Deutschen Telekom AG für „Intelligente Netze und Management verteilter Systeme“ an der TU Berlin annahm. Sie ist zurzeit auch Dekanin der Fakultät Informatik und Elektrotechnik der TU Berlin.

    Pressefotos: www.tu-berlin.de/?id=94384

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Stefanie Terp, Pressesprecherin der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922, E-Mail: steffi.terp@tu-berlin.de; oder Prof. Dr. Anja Feldmann, TU Berlin und Deutschen Telekom Laboratories, Tel.: 030/8353-58510, E-Mail: anja.feldmann@tu-berlin.de

    Die Medieninformation zum Download:
    www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/

    „EIN-Blick für Journalisten“ – Serviceangebot der TU Berlin für Medienvertreter: Forschungsgeschichten, Expertendienst, Ideenpool, Fotogalerien unter: www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608


    Weitere Informationen:

    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/
    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608
    http://ww.tu-berlin.de/?id=94384


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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