Universitäten in Freiburg und Mainz erfassen den Bestand und die
Verbreitung der Familiennamen in Deutschland auf dem Stand von 2005
Ein Jahr nach dem ersten ist soeben der zweite Band des Deutschen Familiennamenatlas (DFA) erschienen. Wissenschaftler der Universitäten Freiburg (unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Kunze) und Mainz (Prof. Dr. Damaris Nübling) haben mit diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Unternehmen den Bestand und die Verbreitung der Familiennamen in der Bundesrepublik Deutschland auf dem Stand von 2005 festgehalten. Damit werden ein Kulturgut von höchstem Rang und eine unersetzliche Quelle für zahlreiche Wissenschaften gesichert. Die Familiennamen sind der einzige Bereich der europäischen Sprachen, der in seiner - sehr ausgeprägten - räumlichen Vielfalt noch höchst unzureichend erfasst ist. Trotz zahlreicher Flucht- und Wanderbewegungen in den vergangenen Jahrhunderten und trotz der modernen Mobilität sind die geschichtlich gewachsenen Namenlandschaften erstaunlich stabil geblieben.
Die ersten beiden Bände des DFA dokumentieren anhand von rund 20.000 Namen auf 769 Farbkarten die unterschiedliche Verteilung der Vokale (Band 1) und Konsonanten (Band 2) in den Namen, z.B. die Verbreitung von Meier/Meyer/Maier/Mayer, von Schmidt/Schmitt/Schmid/Schmied/Schmitz usw., oder der Schreibweise mit f(f) bzw. ph in den Familiennamen Steffen bzw. Stephan (s. Abbildung). Die Kommentare zu den Karten informieren unter anderem über die Herkunft und Bedeutung der Namen, über die Verbreitung einzelner Varianten und über historische Schreibweisen.
Dem zweiten Band folgen in Kürze Bände zur Bildungsweise der Familiennamen, zu den Familiennamen nach der Herkunft und der Wohnstätte, zu den Familiennamen aus Berufsbezeichnungen, zu den sogenannten Übernamen sowie zu den Familiennamen aus Rufnamen.
Namenkundlern, Sprachhistorikern, Dialektforschern, aber auch Kulturhistorikern, Bevölkerungs- und Familienforschern sowie interessierten Laien steht ein neuartiges und weltweit einzigartiges Nachschlagewerk zur Verfügung.
Veröffentlichung:
Deutscher Familiennamenatlas
Hrsg. v. Kunze, Konrad/Nübling, Damaris
Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus
Verlag Walter de Gruyter, ISBN 978-3-11-022979-0, 903 Seiten, 299 €
Weitere Informationen:
Dr. Rita Heuser
DFG-Projekt "Deutscher Familiennamenatlas"
Deutsches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D-55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-20933
E-Mail: heuserr@uni-mainz.de
Kathrin Dräger M.A.
DFG-Projekt "Deutscher Familiennamenatlas"
Deutsches Seminar I
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
D-79085 Freiburg
Tel +49 761 203-3208
E-Mail: kathrin.draeger@germanistik.uni-freiburg.de
http://www.familiennamenatlas.de
Verteilung des Familiennamens Steffen bzw. Stephan
Quelle: Deutscher Familiennamenatlas
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).