Die jüngste Veröffentlichung des am Hamburger Dom entstandenen Marien-Officiums "Historia de Compassione Mariae" erweitert den Zeitrahmen der Reihe der Musica sacra Hamburgensis 1600–1800 bis in die vorreformatorische Zeit hinein. Das Besondere an dieser Sammlung von Antiphonen und Responsorien aus dem 15. Jahrhundert – weder ihr lateinischer Text noch die einstimmigen Melodien tauchen in irgendeiner anderen mittelalterlichen Quelle auf. Somit ist die Handschrift aus dem Bestand der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ein Unikat. Sie umfasst zwei gottesdienstliche Zyklen, ein Offizium zu Ehren der Jungfrau Maria und eines zu Ehren der Heiligen Anna, der Mutter Mariens. Die Historia interpretiert das Leipziger Vokalensemble amarcord.
Die Edition dieser Werke aus der Zeit vor der Reformation bzw. aus dem Spätmittelalter veranschaulicht gerade die damit kontrastierenden Neuerungen der Hamburger Kirchenmusik nach der Reformation und insbesondere während ihrer Blütezeit zwischen 1600 und 1800. Der auf mittelalterliche Musik Nordeuropas spezialisierte, unlängst verstorbene Musikwissenschaftler Viacheslav Kartsovnik hat die hier präsentierten Marien-Klänge entdeckt und ihre Bedeutung als ältestes vollständig erhaltenes Zeugnis des Musikschaffens in Hamburg erkannt.
Nun ist auch die der CD-Aufnahme zugrunde liegende Notenedition von Viacheslav Kartsovnik erschienen: "Das Hamburger Antiphonar ND VI 471. Ein wiederentdecktes Musikdenkmal des 15. Jahrhunderts aus dem Hamburger Dom. Einführung, Edition und Faksimile" (Wiesbaden: Reichert-Verlag, 2010). Die Hermann Reemtsma Stiftung hat die Drucklegung ermöglicht.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die ZEIT-Stiftung, Frauke Hamann, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Feldbrunnenstraße 56, 20148 Hamburg, Tel. 040 41336871, E-Mail: hamann@zeit-stiftung.de
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