Rosenheim, 10. Dezember 2010 – „RO-BERT“ hat eine würdige Nachfolgerin gefunden: Am Freitag, 30. November 2010, gaben der Vorsitzende des Hagelforschungsvereins, stellvertretender Rosenheimer Landrat Josef Huber und Professor Heinrich Köster, Präsident der Hochschule Rosenheim, bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Hagelforschungsvereins bekannt, das Gemeinschaftsprojekt zur Hagelabwehr fortzusetzen – unter dem Namen „RO-BERTA“.
So lautet die Abkürzung des Projektnamens „ROsenheims meteorologische BEsonderheiten: Eine Regelungs-Technische Aufgabe“. Es knüpft an das Vorgängerprojekt RO-BERT an, das bereits 2008 vom Hagelforschungsverein in Auftrag gegeben worden. Ziel war, das Entstehen von Hagel durch den Einsatz eines „Hagelfliegers“ zu verhindern - mit Hilfe des von der Hochschule Rosenheim entwickelten Gerätes namens „RO-BERT“.
Dieses ist in der Lage, den Aufwind einer Gewitterwolke zu finden. So kann der Flugzeugpilot den richtigen Zeitpunkt ermitteln, das Silberjodid auszubringen, das die Ausbildung von extrem großen Hagelkörnen verhindern kann. Außerdem sammelt das Messdatenerfassungsgerät während des Fluges meteorologische Daten, registriert die in die Hagelzelle eingebrachte Silberjodidmenge und zeichnet die Position des Hagelabwehrflugzeuges auf. Alle gesammelten Informationen werden nach dem Flug mit Bodenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert. Das Ergebnis ist eine visuelle Darstellung der Hagelzelle und des Flugweges.
Die Leitung des Fortsetzungsprojektes von Hochschulseite wird Professor Dr. Peter Zentgraf übernehmen, Leiter des Labors für Mess- und Regeltechnik. Projektbeteiligte sind die Produktionstechniker Martin Heigl und Peter Viehhauser, beide Mitarbeiter der Hochschule Rosenheim. 100.000 Euro sind vom Vorsitzenden des Hagelforschungsvereins und stellvertretenden Landrat Josef Huber grundsätzlich für die kommenden beiden Jahre in Aussicht gestellt worden.
„Im Zuge der weiteren Zusammenarbeit sollen die Aufzeichnungen und vor allem die Weiterleitung aus dem Flugzeug an einen zentralen Server automatisiert werden“ erklärt Dr. Zentgraf die anstehenden Aufgaben. Weiterhin sollen die Piloten in absehbarer Zeit Radarinformationen über Gewitterbildungen während der Einsatzflüge direkt ins Cockpit des Flugzeugs geliefert bekommen. „Damit wollen wir erreichen, dass die Daten nicht erst nach dem Flug, sondern während des Einsatzes zur Verfügung stehen“, so Dr. Zentgraf weiter. Dadurch werde der Pilot in die Lage versetzt, das Silberjodid effektiver einzusetzen.
Bürger können die Flugroute via Internet mitverfolgen und möglicherweise mit Hilfe einer WebCam live im Cockpit dabei sein.
Der Aufbau eines Netzes von selbstständigen Wettermessstationen soll das Projekt ergänzen. Deren Daten können, online erfasst und schnell ausgewertet, beim Einsatz der Hagelflieger helfen.
Rosenheimer Projektmitarbeiter beim Software-Test vor dem Hagelfliegereinsatz.
Foto: Hochschule Rosenheim.
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