Dr. Rem Haange, Technischer Direktor im IPP Greifswald, leitet ab 2011 den ITER-Aufbau
Zum stellvertretenden Generaldirektor hat der ITER-Rat Dr. Remmelt Haange vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald ernannt. Ab Januar 2011 wird er für den Aufbau des internationalen Testreaktors ITER (lateinisch „der Weg“) verantwortlich sein, der in weltweiter Kooperation im südfranzösischen Cadarache errichtet wird. Das Entstehen großer Fusionsanlagen hat Remmelt Haange bereits mehrfach begleitet: Zurzeit leitet er als Technischer Direktor den Aufbau von Wendelstein 7-X im IPP-Teilinstitut in Greifswald. Zuvor hat er an Planung und Umbau des europäischen Gemeinschaftsexperimentes JET sowie an der ITER-Planung mitgewirkt.
Dr. Remmelt Haange – geboren 1944 in Anloo/Niederlande – arbeitete nach Maschinenbau-Studium und Promotion an der RWTH in Aachen ab 1973 am Hochtemperaturreaktor Dragon, einem OECD-Projekt in Winfrith in England. Anschließend baute er für das multinationale High Temperature Materials Programme in Wimborne, England, eine Arbeitsgruppe auf. 1979 wechselte er im Dienst von Euratom zur Fusionsforschung und leitete für das europäische Gemeinschaftsprojekt JET (Joint European Torus) eine Gruppe zur Planung der Plasmaheizung. Acht Jahre später übernahm er die Abteilung für Fusionstechnologie, ab 1992 war er für das Management des umfangreichen Umbaus der JET-Anlage und eine Mannschaft von rund 600 Personen verantwortlich. 1993 ging er als Leiter der Abteilung für Nukleare Technologien in die japanische ITER-Planungsgruppe nach Naka, 2003 wurde er zum Leiter des japanischen ITER-Standorts ernannt. 2005 kam er an das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik nach Greifswald, wo er seither als Technischer Direktor für den Aufbau des Stellarators Wendelstein 7-X verantwortlich ist. Die technologischen Herausforderungen, die die asymmetrische Geometrie dieser Anlage beim Zusammenbau stellt, sind gewaltig: „Als Tokamak ist ITER zwar einfacher geformt“, meint Dr. Haange. „Dafür ist die Anlage aber wesentlich größer und die sieben Projektpartner sind über die ganze Welt verteilt“. Die enorme Aufgabe sei jedoch lösbar, nachdem im Juli die Eckdaten für ITER genehmigt und die Ziele der Anlage bestätigt wurden: „Wir müssen nun sicherstellen, diese Meilensteine auch zu erreichen. Dieses faszinierende, weltumspannende Projekt muss ein Erfolg werden“.
Hintergrund:
Ziel der Fusionsforschung ist die Entwicklung eines Kraftwerks, das – ähnlich wie die Sonne – Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnt. Brennstoff ist ein dünnes Wasserstoff-Plasma. Zum Zünden des Fusionsfeuers muss das Plasma in Magnetfeldern eingeschlossen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufgeheizt werden. Die physikalischen Grundlagen werden im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald im Detail untersucht. Ergebnisse flossen auch in die Planung des internationalen Testreaktors ITER ein. Die Großanlage soll zeigen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer möglich ist.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Elektrotechnik, Energie, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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