Getreidekorn als Biogassubstrat bietet verschiedene Vorteile gegenüber Getreidesilage oder anderen Energiepflanzensilagen, wie z.B. die guten Lager- und Transporteigenschaften, hohe Biogaserträge und geringe Verweilzeiten. Bisherige Versuche zur Monovergärung mit Getreidekorn zeigten jedoch erhebliche Prozessinhibierungen, deren Ursachen bislang nicht geklärt waren. In einem von 2007 bis 2010 laufenden Projekt untersuchten Forscher der Hochschule Anhalt in Köthen zusammen mit dem Praxispartner Biotechnologie Nordhausen GmbH (BTN) dieses Phänomen und erarbeiteten Lösungsvorschläge für die Praxis.
Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMELV) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) als Projektträger gefördert.
Ursächlich für die Prozesshemmungen sind – so das Ergebnis der Forschungsarbeiten - aromatische Zwischenprodukte, die durch die Verstoffwechselung von Aminosäuren aus den Proteinen des Getreidekorns entstehen. Besonders das Abbauprodukt Phenylessigsäure aus der Aminosäure Phenylalanin wurde noch vor den Fettsäuren in deutlich nachweisbaren Konzentrationen gefunden und ist deshalb als Indikator zur frühzeitigen Erkennung einsetzender Prozessstörungen geeignet. Phenylessigsäure hemmt den Stoffwechsel der methanogenen Bakterien, so dass die gebildeten Säuren nicht in Biogas umgesetzt werden.
Als praktikabler Lösungsansatz stellte sich in den bei BTN in Laborfermentern durchgeführten Versuchen eine zweistufige Verfahrensführung mit mesophiler Hydrolyse und mesophiler Methanisierung heraus. Eine zweite Option, Prozesshemmungen zu vermeiden, ist die Kofermentation mit Gülle, wobei der Gülleanteil mindestens 30 Prozent betragen sollte.
Der Abschlussbericht steht auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22022706 zur Verfügung.
Pressekontakt:
Nicole Paul
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
OT Gülzow
Hofplatz 1
18276 Gülzow-Prüzen
Tel.: 03843 - 6930 - 142
Fax: 03843 - 6930 - 220
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V.i.S.d.P.: Dr.-Ing. Andreas Schütte
Nr. 749
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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