idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.12.2010 11:28

Neue Hoffnung für Patienten

Kristina Gronwald Kommunikation
Universitätsklinikum Essen

    Durchbruch in der Behandlung des hohen Blutdrucks

    Im Alter von über 50 Jahren leiden fast 50 Prozent der Menschen an unterschiedlich schweren Formen von Hochdruckerkrankungen, auch Hypertonie genannt. Bei 30 bis 40 Prozent ist das Ergebnis der Behandlung nicht ausreichend und in vielen Fällen ist eine Absenkung auf gewünschte Werte unter 140/90 mmHg nicht möglich - obwohl die Patienten vier und mehr verschiedene Medikamente zur Senkung des Hochdrucks einnehmen.

    Schon vor 60 Jahren haben Chirurgen erfolgreich Nervenbahnen, die zu den Nieren führen, unterbunden, um eine Blutdrucksenkung zu erreichen. Zwischenzeitlich wurden aber zahlreiche verschiedene Medikamente entwickelt, wie Betablocker, ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten und Kalziumantagonisten, mit denen, unterstützt durch Wassertabletten (Diuretika), der Blutdruck abgesenkt werden kann, so dass die chirurgische Behandlungsform in Vergessenheit geriet.

    Die Wissenschaft hat die Idee der Behandlungsform, die Chirurgen vor 60 Jahren nutzten, wieder aufgegriffen und eine Kathetermethode entwickelt, mit der von innen die Nervenversorgung der Nieren beeinflusst werden kann. Dazu werden Katheter in die Nierenarterie eingeführt und an drei bis vier Stellen punktförmig die Nervenversorgung an jeder Seite unterbrochen. Dies nennt man „Ablation“. Nach der Behandlung stellt sich im Verlaufe von wenigen Wochen eine Absenkung um bis zu 35 mmHg des Ausgangswertes ein und über 80 Prozent der Patienten sprechen auf die Behandlung an.

    Erste Ergebnisse sind vielversprechend
    Nach erfolgreichen multizentrischen Studien kann diese Ablationsbehandlung des hohen Blutdrucks, der durch Medikamente nicht beherrscht werden kann, Patienten jetzt auch im Essener Universitätsklinikum angeboten werden. Die ersten in der Klinik für Kardiologie gemeinsam mit der Klinik für Nephrologie behandelten Patienten, haben die Behandlung komplikationslos überstanden und zeigen gute Therapieeffekte, die die Ergebnisse der multizentrischen Studien bestätigen. Damit hat die moderne katheterbasierte Behandlung von Patienten einen Durchbruch in der Behandlung des hohen Blutdrucks erreicht und neue Hoffnung für die Patienten mit schwer behandelbarem Bluthochdruck gegeben.

    Nähere Informationen:
    Prof. Dr. Raimund Erbel, Direktor der Kardiologie, Tel.: 723 – 4800
    Dr. Thomas Konorza, Oberarzt in Kardiologie, Tel.: 723 - 84805
    Prof. Dr. Andreas Kribben, Direktor der Klinik für Nephrologie und
    Oberärztin PD Dr. Heike Bruck, Tel.: 723 – 2552.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).