Wer viel trinkt, sollte seine Jodversorgung im Auge behalten. Zu dieser Empfehlung kommen Wissenschaftler der Universität Bonn anlässlich einer aktuellen Studie. Darin haben die Forscher festgestellt, dass reichliches Trinken zu Jodverlusten führen kann. Diese Verluste solle man durch jodreiche Kost, also etwa Seefisch oder Milchprodukte, sowie durch die Verwendung von Jodsalz ausgleichen. Keinesfalls solle man jedoch auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr - Experten empfehlen zwei Liter pro Tag - verzichten, denn die sei für die Gesundheit äußerst wichtig. Die Publikation ist in der Zeitschrift Thyroid erschienen (doi: 10.1089/thy.2010.0161).
Die Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Kinderernährung - einer der Uni Bonn angegliederten Einrichtung - haben untersucht, wie sich die Trinkmenge auf den Jodhaushalt auswirkt. Dazu haben sie unter anderem einer Gruppe von Testpersonen einen strikten Diätplan verpasst. So war sicher gestellt, dass die Jodzufuhr bei allen Teilnehmern identisch war. Zudem durften sie nur jodarme Getränke zu sich nehmen. Ergebnis: Je mehr die Testpersonen tranken, desto mehr Jod schieden sie über den Harn aus.
"Die Verluste sind zwar nicht groß; der durchschnittliche Jodgehalt der Getränke selbst reicht aber üblicherweise nicht, um sie auszugleichen", betont Studienleiter Professor Dr. Thomas Remer. Da Deutschland abgesehen von den Küstengebieten ohnehin Jodmangelregion sei, solle man dieses Ergebnis nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Kinder und Erwachsene, die bewusst richtig - also reichlich - trinken, sollten daher ebenso bewusst auf eine jodreiche Ernährung achten."
Hierzu gehören neben Seefisch auch Milch und Milchprodukte sowie alle Lebensmittel, die gezielt mit Jodsalz hergestellt werden. Dazu zählen inzwischen auch viele Fertigprodukte wie Brot, Wurstwaren, Käse, Suppen oder Pizzen. "Wer beim Einkauf zu derartigen Produkten greift, tut nicht nur etwas für seine Schilddrüse", sagt Remer. "Jod ist insgesamt wichtig für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt sowie für Wachstum und eine gesunde Entwicklung des Gehirns."
"Viel Trinken ist gesund!"
Der FKE-Experte betont zugleich, wie wichtig eine reichliche Flüssigkeitszufuhr für die Gesundheit sei, insbesondere von kalorienarmen Getränken. "Viel trinken ist gesund. Es entlastet die Niere und erleichtert die Ausscheidung von nicht mehr benötigten Stoffwechselprodukten."
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Remer
Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund
Institut an der Universität Bonn
Telefon: 0231/7922-1043 oder -1047
E-Mail: remer@fke-do.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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