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09.04.1998 00:00

TechnologieAllianz verbessert Wissenstransfer in die Wirtschaft

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer-Presseinformation Nr. 12 vom 9. April 1998

    TechnologieAllianz verbessert Wissenstransfer in die Wirtschaft

    Mehr als 45 000 Erfindungen wurden 1997 beim Deutschen Patentamt zum Patent angemeldet. Davon stammt eine grosse Anzahl aus dem Wissenschaftsbereich. Doch viele dieser Innovationen verstauben in den Schubladen der Erfinder. Sie werden nicht in neue Produkte umgesetzt. Ein Grund: Noch immer hapert es am Transfer in die Wirtschaft. Hier will die TechnologieAllianz® Abhilfe schaffen: Zehn Forschungseinrichtungen und Technologievermittler haben sich zusammengeschlossen, damit gute Ideen schneller ihren Weg zum Anwender finden. Auf der Hannover Messe (20.- 25. April) stellt die TechnologieAllianz in Halle 18, Stand D13 interessante neue Technologien und Forschungsergebnisse vor.

    Die Zukunft der deutschen Wirtschaft haengt entscheidend von Innovationen ab. Schon heute machen grosse Unternehmen wie Siemens einen grossen Teil ihres Umsatzes mit Produkten, die nicht alter als fuenf Jahre sind. Damit Firmen weiterhin neue Produkte auf den Markt bringen koennen, bedarf es eines intensiven Informationsaustauschs zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Doch hier liegt ein Problem: Es gibt zwar zahlreiche renommierte Forschungsinstitute, die gute Ergebnisse liefern, aber das wertvolle Know-how findet nicht immer den Weg in die Industrie. Dass der Technologie-Transfer immer wieder ins Stocken gerat, hat verschiedene Gruende. Viele Unternehmen verlassen sich lieber auf das eigene Wissen und Koennen und vernachlassigen Kooperationen mit externen Experten. Nach Schatzungen des frueheren Prasidenten des Deutschen Patentamts Prof. Dr. Erich Hausser werden jaehrlich 20 Milliarden DM fuer ueberfluessige Forschungs- und Entwicklungsprojekte vergeudet, weil der Stand der Technik nicht ausreichend beruecksichtigt wurde. Andererseits ist es gerade fuer kleinere und mittlere Unternehmen schwierig, sich einen umfassenden Ueberblick ueber neue Entwicklungen zu verschaffen und den richtigen Ansprechpartner in den Forschungseinrichtungen zu finden.

    Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde 1994 auf Initiative der Fraunhofer-Patentstelle fuer die Deutsche Forschung PST die TechnologieAllianz gegruendet. Ziel der Allianz ist es, den Transfer neuer Technologien aus der Forschung in die Industrie zu verbessern. Neben der Patentstelle beteiligen sich an der Kooperation das Deutsche Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt DLR, das Erfinderzentrum Norddeutschland, das Innovations- und Patent-Centrum der Handelskammer Hamburg, das Steinbeis-Transferzentrum Neue Produkte, die Technische Universitat Dresden, das Technologie-Lizenz-Buero der Baden-Wuerttembergischen Hochschulen, die Technologie-Transfer-Zentrale Schleswig-Holstein, die Zentrale fuer Produktivitat und Technologie Saar und IMG Innovations-Marketing GmbH. Alle Partner geben ihre Technologieangebote in eine gemeinsame Datenbank ein. Diese Datenbank liefert den Mitarbeitern der TechnologieAllianz bei der Beratung von Unternehmen oder bei konkreten Industrieanfragen einen reichen Fundus an innovativen Technologien.

    "Der Vorteil der Allianz ist, dass wir unsere Ressourcen gemeinsam nutzen. Ein Partner akquiriert die Technik, eine andere Organisation arbeitet mit einem Industrieunternehmen zusammen, das diese Innovation in neues Produkt umsetzen will. Der Transfer kann so auf einer breiteren Basis erfolgen: Es stehen sowohl mehr neue Ideen und Erfindungen als auch mehr aktive Technologie-Vermittler zur Verfuegung", hebt Dr. Manfred Paulus, Leiter der Fraunhofer-Patentstelle die Vorzuege der Allianz hervor. Weitere Besonderheit: Alle von der Allianz angebotenen Technologien werden zunachst eingehend auf ihre Marktchancen hin ueberprueft und erst dann in die Datenbank aufgenommen.

    Ein Beispiel fuer die erfolgreiche Zusammenarbeit der TechnologieAllianz ist die Verwertung eines neuartigen Stents - einer Art Stuetzkorsett fuer Blutgefaesse. Die bisher verwendeten Stents haben zwei entscheidende Nachteile: Sie koennen Thrombose verursachen und muessen auf Dauer im Gefaess bleiben. Wissenschaftler der Universitat Heidelberg haben nun einen Stent entwickelt, der vom Koerper abgebaut werden kann. Ueber die TechnologieAllianz wurde ein Unternehmen aus der Medizintechnik gefunden, das diesen Stent zur Marktreife weiterentwickeln will.

    Die TechnologieAllianz ist nicht der einzige Vermittler, der den Transfer neuer Techniken in die Industrie beschleunigen will. Zahlreiche Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Handelskammern bieten der Industrie ebenfalls neue Forschungsergebnisse und Technologien an. "Die TechnologieAllianz ist jedoch einer der wenigen aktiven Lizenzvermittler in Deutschland. Wir suchen potentielle Lizenznehmer, waehlen geeignete Unternehmen aus, denen wir passende, patentrechtlich geschuetzte Produkte und Verfahren aufbereitet vorstellen und handeln die Lizenzkonditionen aus", sagt der Leiter der Patentstelle. Und das gelingt den Partnern der Kooperation immer besser. Allein die Patentstelle hat im vergangenen Jahr 27 Lizenzvertreage fuer die TechnologieAllianz abgeschlossen.

    Auf der Hannover Messe praesentiert die TechnologieAllianz aus ihrem reichen Fundus - derzeit sind in der Datenbank etwa 600 technische und wissenschaftliche Ergebnisse gespeichert - einige besonders interessante Innovationen. Die Besucher koennen sich ueber einen neuen faseroptischen Drucksensor informieren, der zum Beispiel zur Schliesskantenueberwachung von Tuersystemen eingesetzt werden kann, ein innovatives Messgerat zur Vermessung von Motorradrahmen begutachten oder sich von den Vorteilen eines neuartigen Laubduengers ueberzeugen. Darueber hinaus wird ein neuartiges Fahrrad, das Bi-Bike, zur ganzheitlichen Koerperertuechtigung vorgestellt. Ein drehbarer Lenker ermoeglicht - unter Mithilfe der Oberkoerpermuskulatur - eine zusatzliche Drehbewegung. Weiter zeigt die TechnologieAllianz eine vollstandig recyclingfaehige Folienleiterplatte, einen intelligenten Gassensor und einen Kuehlwickel, der nach einmaligen Waessern zum Beispiel Getraenke ueber mehrere Tage hinweg kuehlt. Ausserdem wird ein hitzebestaendiger Schutzlack fuer Verbrennungsmotoren vorgestellt. Der Lack schuetzt nicht nur den Motor vor Verschmutzungen, sondern verziert ihn auch.

    Mitglieder der TechnologieAllianz Deutsches Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) Juergen Sellmer Linder Hoehe, D-51147 Koeln Telefon 0 22 03/6 01-24 27, Telefax 0 22 03/6 01-26 56

    Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH (EZN) Dipl.-Ing. Lothar Schaar Hindenburgstrasse 27, D-30175 Hannover Telefon 05 11/81 30 51, Telefax 05 11/2 83 40 75

    Innovations- und Patent-Centrum der Handelskammer Hamburg (IPC) Dr. Michael Kuckartz Adolphsplatz 1, D-20457 Hamburg Telefon 0 40/3 61 38-2 49, Telefax 0 40/3 61 38-2 70

    Steinbeis-Transferzentrum Neue Produkte (StW) Dipl.-Ing. Wolfgang Mueller Schwedendammstrasse 6, D-78950 Villingen-Schwenningen Telefon 0 77 21/2 86 83, Telefax 0 77 21/2 86 22

    Technische Universitat Dresden, TUD Forschungsfoerderung/Transfer Beate Schmid Weissbachstrasse 7, D-01062 Dresden Telefon 03 51/4 63-44 53, Telefax 03 51/4 63-71 70

    Technologie-Lizenz-Buero der Baden-Wuerttembergischen Hochschulen Thomas Gering, Ph.D. Rinthheimer Strasse 48, D-76131 Karlsruhe Telefon 07 21/62 32 14, Telefax 07 21/61 21 70

    Technologie-Transfer-Zentrale Schleswig-Holstein GmbH (ttz SH) Franz Gelbke Lorentzendamm 22, D-24103 Kiel Telefon 04 31/5 19 62-22, Telefax 04 31/5 19 62-33

    Zentrale fuer Produktivitaet und Technologie Saar e.V. (ZPT) Dipl.-Ing. Volker Giersch Franz-Josef-Roeder-Strasse 9, D-66119 Saarbruecken Telefon 06 81/95 20-4 70, Telefax 06 81/5 84-61 25

    Fraunhofer-Patentstelle fuer die Deutsche Forschung PST Dr. Manfred Paulus Leonrodstrasse 68, D-80636 Muenchen Telefon 0 89/12 05-4 00, Telefax 0 89/12 05-1 23

    Innovations-Marketing GmbH IMG Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Schwing Kurt-Schumacher-Strasse 74a, D-67663 Kaiserslautern Telefon 06 31/3 16 68-50, Telefax 06 31/3 16 68-99


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Es wurden keine Sachgebiete angegeben
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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