Vortrag von Prof. Dr. Wilhelm Schmid zur Lebenskunst an der FH Aalen
Träumt nicht jeder den Traum vom schönen Leben? Den Traum, der zum Traum verdammt ist, weil er sich in der alltäglichen Wirklichkeit verflüchtigt, sobald auch nur seine begriffliche Formung angedeutet ist. Ein ephemerer Baldachin, der ungreifbar über uns schwebt? Ist das schöne Leben nicht der existenzielle Aufschrei nach Stille, der schon im Schreien die Stille verhindert?
Nicht so, wenn man sich darauf versteht, mit den lebensweltlichen Hindernissen und Widersprüchen umzugehen, meint der Berliner Philosoph Wilhelm Schmid. Der Umgang freilich will gelernt sein und lässt sich letztlich nicht anders begreifen denn als Lebenskunst. Der Verlust verbindlicher Wertmuster aus Tradition und Religion in unserer offenen Gesellschaft ist eine gewollte Unordnung, die häufig mit einem desorientierten Verhalten einhergeht und sich bis zur Hilflosigkeit steigern kann. Schmid sieht daher im modernen Leben geradezu einen Mangel an Lebenskunst. Statt einer kunstvollen Gestaltung der Verwirklichungsmöglichkeiten im Leben, ist das Leben der Moderne auf eine vorgefertigte Bedürfnisbefriedigung hin ausgelegt. Damit kann und möchte Schmid sich nicht zufrieden geben. Deshalb hat er ein Buch mit dem Titel "Schönes Leben - Einführung in die Lebenskunst" geschrieben. Seine Ideen dazu, wie das Leben zu meistern sei, gibt er zudem begleitend in Vorträgen weiter.
In Aalen spricht Schmid am 5. November in der Aula der Fachhochschule. Auf Einladung des Ethik-Arbeitskreises wird der philosophische Denker ab 18 Uhr vortragen, wie man mit der Kunst der Ironie, der Gelassenheit und des "Negativdenkens" konkret mit Gewohnheiten, Lüsten, Schmerzen, Zeit und Tod umgehen kann. Mit seinen Reflexionen dringt Schmid auch in das Treibhaus Erde oder den Cyberspace vor, um auch dort im Rahmen einer ökologischen oder virtuellen Lebenskunst Gesundheit, Heiterkeit und Glück aufzuspüren. Das schöne Leben in der Moderne wird greifbar; - der Traum kondensiert und überzieht die Wirklichkeit wie milchiger Morgentau einen schönen Tag, ein schönes Leben verkündend.
Info und Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Albrecht Schertel
Tel. 07361/576-0
Rektorat@fh-aalen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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