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24.10.2001 15:30

Wolfgang-Paul-Preis

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Makromoleküle bauen
    Wolfgang-Paul-Preis für Alexei Khokhlov

    Die Humboldt-Stiftung vergibt 2001 erstmalig den mit einer Preisgeldsumme von DM 50,5 Mio. höchstdotierten Preis der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Gestiftet wurde er vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung. Die Preisverleihung findet am 6.11.2001 statt. Noch offen ist derzeit, ob der Wolfgang-Paul-Preis künftig periodisch wiederkehrend vergeben wird. Die Entscheidung darüber soll erst 2003 fallen.

    Der Namenspatron des Preises, Wolfgang Paul, war der bedeutendste deutsche Experimentalphysiker der letzten 30 Jahre. Er hat die Atom-, Molekül-, Ionen- und Elementarteilchenphysik entscheidend vorangebracht. Für die Entwicklung einer "Ionen-Falle", mit deren Hilfe Atomkerne "eingefangen" werden können, erhielt er zusammen mit Hans G. Dehmelt und Norman F. Ramsey den Nobelpreis für Physik 1989. Die sogenannte Paul-Falle erlaubte in den letzten Jahren bahnbrechende neue Entwicklungen, die ihrerseits mit Nobel-Preisen ausgezeichnet wurden. Paul war Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

    Der Betrag von DM 50,5 Mio. verteilt sich zu unterschiedlichen Teilen auf 14 Preisträger, darunter Prof. Dr. Alexei Khokhlov, Moskau. Khokhlov, bereits Gastprofessor an der Universität Ulm, wird in den kommenden drei Jahren mit Hilfe seines Preisgeldes in Höhe von DM 3,4 Mio. eine eigene Arbeitsgruppe in Ulm aufbauen und unter Einsatz modernster Methoden Forschung zum Thema "Kontrollierte Abfolge von Bausteinen eines Makromoleküls als Schlüssel für seine chemische und physikalische Funktionalität" betreiben.

    Zu den größten Herausforderungen der modernen Polymerwissenschaft gehört es, die Abfolge der Bausteine eines Makromoleküls vorherzusagen und chemisch zu realisieren, um - nach dem Vorbild von Biomakromolekülen - hochentwickelte und intelligente chemische und physikalische Funktionen zu etablieren. Biomakromoleküle, wie Proteine, RNA und DNA, sind im lebenden Organismus für Funktionen verantwortlich, die unvergleichlich komplexer und vielfältiger sind als die der bislang darstellbaren synthetischen Copolymeren. Die molekulare Basis dieser komplizierten Funktionen liegt in der einzigartigen Abfolge der Bausteine der Biopolymere, die sich im Laufe der biologischen Evolution entwickelt hat. An der Universität Ulm will Khokhlov auf der Grundlage theoretischer Ansätze mittels Experimenten und Computersimulationen Verfahren entwickeln, die es erlauben, die Abfolge der Bausteine so zu gestalten, daß sich Makromoleküle in vorhersagbarer Weise falten, eine definierte Gestalt annehmen und derart eine spezielle Funktionalität gewinnen.

    Khokhlov, ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und Professor an der Moskauer Universität, gehört zu den angesehensten Wissenschaftlern seines Faches. Als Schüler von I.M. Lifschitz vertritt er die volle Breite der Polymerwissenschaften. Er hat sich zudem durch Lehrbücher auf hohem didaktischem Niveau einen Namen gemacht. In der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Ulm besteht bereits ein international anerkanntes einschlägiges Forschungsumfeld. Dies war die Voraussetzung dafür, daß die mit dem Preisgeld ermöglichten Forschungsarbeiten hier angesiedelt werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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