Mediendienst 3-1998
Thema 6
Messen in den Weiten des Alls
Wenn 2001 das europaeische Weltraumlabor Columbus an die internationale Raumstation andockt, ist ein Messgeraet aus Freiburg mit an Bord. Es misst die extreme UV-Strahlung und liefert den Wissenschaftlern Informationen ueber ihre Wirkung auf die Erdatmosphaere.
Deep Space Nine heisst eine fiktive Raumstation, die im Fernsehen schon seit Jahren als Nachfolger des Raumschiffs Enterprise fuer interstellare Verstaendigung sorgt. Im Juni starten nun die ersten Teile einer realen Raumstation in die Weiten des Alls. Als Nachfolger der russischen MIR soll die internationale Raumstation ISS in Betrieb gehen - das weltweit groesste Kooperationsvorhaben der bemannten Raumfahrt. "Ein Meilenstein globaler Zusammenarbeit", so Dr. Juergen Ruettgers, Bundesminister fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Schon Anfang 1999 sollen ein amerikanischer und zwei russische Astronauten die Station beziehen. Das europaeische Raumlabor Columbus dockt zwei Jahre spaeter an. Mit an Bord SOL-ACES, ein selbstkalibrierendes EUV-Spektrometer aus dem Fraunhofer-Institut fuer Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg.
SOL-ACES - Auto Calibrating EUV-Spectrometers - bestand als einziges deutsches Vorhaben aus dem Bereich Extraterrestrik das Auswahlverfahren der Europaeischen Raumfahrtbehoerde ESA. Zusammen mit zwei weiteren europaeischen Experimenten bildet es das Solar-/Klimapaket zur breitbandigen Erfassung der Sonnenstrahlung. Von den Messungen erwarten sich die Wissenschaftler Informationen ueber den Einfluss extremer ultravioletter Strahlung und ihrer Schwankungen auf die Erdatmosphaere. "Das Besondere an unserem Messsystem ist, dass es sich immer wieder selbst auf veraenderte Bedingungen einstellt", erlaeutert Eugen Neske aus dem IPM. "Dadurch werden Degradationseffekte von Filtern und Detektoren verhindert, die waehrend der Mis-sionszeit im Weltraum auftreten koennen. Die solare Strahlung kann so mit hoher radiometrischer Genauigkeit erfasst werden."
Fuer die Messungen im Bereich der normalen und der extremen ultravioletten Strahlen setzen die Forscher eine Kombination beweglicher Parabolspiegel, Gitter und Detektoren ein. UEber Filterraeder koennen unterschiedliche Wellenlaengenbereiche selektiert werden. Trotz der komplexen technischen Ausstattung hat das Langzeitmessgeraet nur das Volumen eines Umzugskartons und wiegt nicht mehr als 23 Kilogramm. Das Leichtgewicht soll zunaechst eineinhalb Jahre lang die Sonnenstrahlen im All messen und eine zuverlaessige Datenbasis fuer globale Klimamodelle liefern. Weitere Missionen sind geplant.
Das Bild zeigt die internationale Raumstation und eine Grafik des selbstkalibrierenden EUV-Spektrometers. BU: Das selbstkalibrierende EUV-Spektrometer SOL-ACES wird ab 2001 die Sonnenstrahlen im All messen und so eine zuverlaessige Datenbasis fuer globale Klimamodelle liefern.
(Sie koennen das Bild - auch in Farbe - bei der Redaktion bestellen.)
Weitere Informationen: Eugen Neske, Telefon 07 61/88 57-1 53, Telefax 07 61/88 57-2 24
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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