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21.11.1997 00:00

Fussballtrainer vor der Halbzeit besonders gestresst

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 21.11.1997 Nr. 222

    Wenn auf der Trainerbank das Zittern losgeht Kurz vor der Halbzeit steigt das Streßhormon Kortisol RUB-Studie über geplagte Fußball-Bundesligatrainer

    Die Gesundheit von Fußballbundesligaspielern wird regelmäßig sportmedizinisch überwacht. Doch wie sieht es mit den Fußballtrainern aus? In einer Studie von PD Dr. Joachim Kugler (Medizinische Psychologie, Ruhr-Universität Bochum/und derzeit: Klinikum der RWTH Aachen) in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover wurden 17 Fußballtrainer der ersten und zweiten Bundesliga vor, während und nach einem Punktspiel untersucht. Es zeigte sich, daß, unabhängig vom Spielstand, die psychische Belastung kurz vor der Halbzeit am stärksten war. Gleichzeitig erhöhte sich das Streßhormon Kortisol um das 2,5 fache. Das Streßhormon Kortisol führt u. a. zu einer Verminderung der Immunabwehr. Eine Stunde nach dem Spiel war der Hormonspiegel wieder im Normbereich.

    Halbzeit: Letzte Einflußmöglichkeit auf die Kicker

    Nach Privatdozent Dr. Kugler, dem Leiter der Studie, kann daraus gefolgert werden, daß die psychophysischen Belastungen für einen Trainer während eines Punktspiels erheblich sind. Die Halbzeit bildet die letzte Möglichkeit für den Trainer, aktiv auf die Spieler Einfluß zu nehmen, was der Streßpeak kurz davor verdeutlicht. Im Mittel sind Trainer jedoch in der Lage, den Streß schon bald nach dem Spiel abzubauen. Gelingt dies nicht (z. B. bei drohendem Jobverlust, Abstiegssorgen), so sind jedoch gesundheitliche Schädigungen zu erwarten.

    Quelle: Kugler, J. et al. (1996): Competition stress in soccer coaches increases salivary IgA and salivary cortisol concentrations. Journal of Sports Medicine and Physical Fitness. 36:117-120

    Weitere Informationen

    Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Kugler, Dipl.-Psych., Lehrbeauftragter an der Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Psychologie, sowie Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Pauwelstr. 30, 52074 Aachen, Tel. 0241/8088235, Fax 0241/8888487


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    überregional
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