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27.01.2011 09:31

Bismarcks Rentensystem bleibt ein Erfolgsmodell

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jurist von der Universität Jena gibt neues Handbuch zur gesetzlichen Rentenversicherung mit heraus

    „Die Rente ist sicher“, sagte einst Arbeitsminister Norbert Blüm. Im Prinzip, allerdings auch nur im Prinzip, habe er damit Recht gehabt, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer von der Universität Jena. Denn es müsse an die Aussage ein „aber“ angehängt werden. Der demografische Wandel verändert die Rentenversicherung und verlangt nach Antworten. Die Politik habe diese aber in den vergangenen Jahren gegeben: „Im Verlauf nur einer Generation wurde das Sicherungsniveau von gut 70 auf 43 Prozent abgesenkt“, sagt Sozialrechtsexperte Eichenhofer. Das abgesenkte Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente erforderte eine weitere wichtige Änderung: Die Rente wird nicht mehr nur anteilig von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen, sondern weist eine Mehr-Säulen-Struktur auf. „Die gesetzliche Rente wird ergänzt durch betriebliche und private Vorsorge. Die beiden letztgenannten Zweige sind vom Arbeitnehmer allein zu tragen; er erhält dafür steuerliche und sonstige staatliche Unterstützung“, sagt Eichenhofer.

    Gemeinsam mit dem deutschen „Rentenpapst“, Prof. Dr. Winfried Schmähl von der Universität Bremen, und Dr. Herbert Rische, dem Präsidenten der Deutschen Rentenversicherung Bund (Berlin), hat Eberhard Eichenhofer das „Handbuch der gesetzlichen Rentenversicherung SGB VI“ herausgegeben. Es wird heute (27.1.) offiziell in Berlin präsentiert.

    Das voluminöse Werk bietet einen fundierten Überblick über die Geschichte, den aktuellen Stand und die zukünftigen Herausforderungen des deutschen Rentensystems. Spannend sind beispielsweise die Fragen, die sich durch den europäischen Einigungsprozess ergeben. Hat jemand in mehreren Ländern gearbeitet, so erwirbt er in all diesen Ländern eine Rentenanwartschaft. Es obliegt nun den nationalen Rententrägern, die Ansprüche zu gewährleisten. „In diesen Fällen gilt der Gleichbehandlungsgrundsatz“, sagt Eberhard Eichenhofer. Der Rentenexperte von der Universität Jena gibt dabei den Rentenanstalten der europäischen Länder gute Noten: Die Zusammenarbeit auf Behördenebene klappe hervorragend.

    Beim Blick in die Zukunft des deutschen Rentensystems ist Eichenhofer nicht bange. Das System stehe zwar vor Herausforderungen wie dem Modernisierungsprozess in der Sozialgesetzgebung, der verlängerten Lebensarbeitszeit und Anpassungszwängen beim Zusammenspiel von Steuer- und Rentenrecht. Doch habe sich das einst von Kanzler Bismarck installierte Rentensystem noch immer als äußerst flexibel erwiesen. „Das deutsche Rentensystem war und ist Vorbild für viele andere Staaten – und das weltweit“, bilanziert Eichenhofer. So gelte das Credo Blüms von den sicheren Renten weiterhin, freilich ist das Rentenrecht der Zukunft um viele neue Facetten erweitert worden.

    Bibliographische Angaben:
    Eberhard Eichenhofer, Herbert Rische, Winfried Schmähl (Hg.): „Handbuch der gesetzlichen Rentenversicherung SGB VI“, Verlag Luchterhand, Köln 2011, 1215 Seiten, Preis: 68 Euro, ISBN 978-3-472-07834-0

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942150
    E-Mail: ee[at]recht.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der Sozialrechtsexperte Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer  von der Universität Jena.
    Der Sozialrechtsexperte Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer von der Universität Jena.
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Cover der neuen Publikation.
    Cover der neuen Publikation.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Der Sozialrechtsexperte Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer von der Universität Jena.


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