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29.10.2001 11:39

Gut für die Maus:Ein neues Modell zur Untersuchung der Gefäßbildung

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Das sog. Tissue Engineering (Bio-Ingenieurwissenschaft) beinhaltet die Isolie-rung und Kultivierung körpereigener Zellen in einem geeigneten Trägermaterial außerhalb des Körpers vor ihrer Transplantation zurück in den lebenden Orga-nismus. Das Überleben dieser Zellen ist abhängig davon, das ausreichend Blut-gefäße in das Konstrukt aus Zellen und Trägermaterial einwachsen, die die Blut-versorgung des Gewebes sichern. Um diese Entwicklung in einem lebenden Organismus verfolgen zu können, hat die Abteilung für Plastische und Handchir-urgie des Universitätsklinikums Freiburg unter der Leitung von Universitätspro-fessor Dr. Björn Stark, eine völlig neue "Versuchsanordnung" entwickelt. Die Rolle des lebenden Organismus hat ein speziell präpariertes und bebrütetes Hühnerei übernommen. Dr. Jörg Borges wurde mit seinen Ko-Autoren (F.T. Tegtmeier, N. Torio Padron, M.C. Mueller und G.B. Stark) für die Entwicklung dieses Modells und seinen Vortrag vor der Vereinigung der Deutschen Plasti-schen Chirurgen in Frankfurt am Main mit dem Forumspreis, dem renommier-testen Wissenschaftspreis auf diesem Fachgebiet, ausgezeichnet.

    Das Ei-Modell hat den Vorteil, dass die Gefäßneubildung und seine Auswirkung auf kultivierte Zellen während eines Zeitraumes von 10 Tagen zu jeder Zeit be-obachtet werden können. Das geht beispielsweise bei einem Versuch mit häufig eingesetzten sog. Nacktmäusen nicht. Auch hier könnte man das Zell-/Trägermaterial Konstrukt einspritzen, aber die Entwicklung der sog. Vaskulari-sierung kann nicht kontinuierlich verfolgt werden. Also gut für die Maus, - das Ei kann für viele Fragestellungen des Tissue Engineering aber auch andere For-schungsbereiche wie beispielsweise Materialwissenschaften, Pharmazie oder Tumorbiologie Tierversuche kostengünstig ersetzen.

    Im Rahmen der Versuchsanordnung wird dazu wird vorsichtig ein Loch in die Eischale gesägt. Durch dieses Loch wird ein genau passender Plexiglaszylinder eingeführt, bis er auf eine stark von Gefäßen durchzogene Membran mit dem schönen Namen 'Chorioallantoismembran' trifft. Hier wird jetzt das Zell-/Trägermaterial-Konstrukt aufgebracht und mit einem durchsichtigen Deckel ver-schlossen. Über einen Zeitraum von 10 Tagen kann nun die Bildung der Blutge-fäße sowie die Entwicklung der zu züchtenden Zellen untersucht werden.

    Kontakt:
    Dr. med. Jörg Borges
    Universitätsklinikum Freiburg
    Abt. Plastische und Handchirurgie
    Hugstetter Str. 55
    Tel.: 0761 / 270-2401
    Fax: 0761 / 270-2501
    E-mail: borges@ch11.ukl.uni-freiburg.de
    Der Vortrag kann im Internet unter http://www.ukl.uni-freiburg.de/chi/plastische/vortrag/cam.ppt heruntergeladen werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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