UKBF-Mediendienst Nr. 152 vom 29.10.01
"Noch ein Schlaflabor?" - Prof. Walter ZIDEK, Leiter der IV. Medizinischen Klinik am Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin, weiß, dass es nicht gerade wenige Diagnostik-Einrichtungen gibt. "Unser neues interdisziplinäres Zentrum ist jedoch etwas völlig anderes, hier steht die dringend notwendige Forschung im Vordergrund, betont er. Das soeben gegründete schlafmedizinische Zentrum am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) unterscheidet sich auch in so weit von rein nerven- oder lungenfachärztlichen Schlaflaboren.
Grundlage für die Entwicklung der Schlafmedizin ist die Erkenntnis, dass vielfältige Gesundheitsprobleme ihre Ursache in Störungen des normalen Schlafablaufes haben. Die Schlafmedizin bietet die Möglichkeit, so unterschiedliche Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, mangelnde Leistungsfähigkeit, Bluthochdruck, Sodbrennen oder den "Sekundenschlaf" - der Ursache unerklärlicher Unfälle sein kann -, festzustellen.
Am schlafmedizinischen Zentrum des UKBF werden unter anderem die HNO, die Kieferchirurgie und Kieferorthopädie, die Neurologie, Psychiatrie, Gastroenterologie sowie Lungenheilkunde nicht nur bei der Patientenversorgung, sondern auch in der Forschung zusammenarbeiten. Schlafbezogene Atemstörungen können sich durch Symptome auf verschiedenen medizinischen Gebieten bemerkbar machen; andererseits kommen auch neue Behandlungsansätze aus unterschiedlichen Disziplinen. Vor allem die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie die Kieferorthopädie haben in den letzten Jahren wichtige Beiträge für neue Behandlungsverfahren auf dem Gebiet der Schlafmedizin geliefert. Ein Universitätsklinikum wie das UKBF bietet die besten Voraussetzungen für die Erforschung von Schlafstörungen, da hier alle relevanten Disziplinen in einzigartiger Weise gebündelt sind.
Eine der wichtigsten Erkrankungen, um die es in der Arbeit des schlafmedizinischen Zentrums gehen wird, ist die Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer). Diese keineswegs seltene Erkrankung ist durch Schnarchen, wiederholte Atemstillstände, Tagesmüdigkeit und zum Teil auch Bluthochdruck und Gefäßschäden gekennzeichnet. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Das Schlafapnoesyndrom ist beileibe nicht nur eine Befindlichkeitsstörung. Deswegen sind weitere Forschungsanstrengungen notwendig, um einfache und effektive Behandlungsmethoden zu entwickeln.
Ansprechpartner:
Prof. Dr.med. Walter Zidek
Universitätsklinikum Benjamin Franklin
Medizinische Klinik IV
Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
Tel.: (030) 8445-2441; Fax: -4235
E-Mail: zidek@zedat.fu-berlin.de
http://www.mwm-vermittlung.de
http://www.medizin.fu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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