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30.10.2001 09:46

Großvorhaben untersucht die Folgen des Systemumbruchs in Ostdeutschland

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Neuer Sonderforschungsbereich
    für die Universitäten Halle und Jena

    Einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt. Beteiligt sind die Universitäten Jena und Halle sowie das Zentrum für Sozialforschung Halle (ZSH). Das Großforschungsvorhaben ist perspektivisch auf zehn bis zwölf Jahre angelegt und untersucht die Auswirkungen - insbesondere die Langzeitfolgen - des Gesellschaftswandels in Ostdeutschland nach der politischen Wende 1989/90.
    Für die erste dreijährige Bewilligungsphase stellt die DFG insgesamt rund sechs Millionen Mark zur Verfügung. Der SFB 580 mit dem Titel "Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung" umfasst insgesamt zehn Teilprojekte.

    Am 7. November 2001 findet um 15:00 Uhr ein Pressegespräch im Indienzimmer (1. Etage, Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Franckeplatz 1) statt, zu dem alle interessierten Medienvertreter herzlich eingeladen sind. Daran nehmen neben den beiden SFB-Sprechern Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg (Halle) und Prof. Dr. Rudi Schmidt (Jena) der hallesche Uni-Rektor Prof. Dr. Wilfried Grecksch, der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Martin-Luther-Universität, Prof. Dr. Reinhard Neubert sowie der Geschäftsführende Direktor des Zentrums für Sozialforschung Halle e.V., Prof. Dr. Burkart Lutz, teil.
    Anschließend wird um 16:00 Uhr der neue SFB im Hörsaal 2, Haus 30 (Theologische Fakultät) in den Franckeschen Stiftungen, feierlich eröffnet.

    Die Schwerpunkte des Sonderforschungsbereiches

    "Lange Zeit glaubte man, das westdeutsche Sozialsystem werde nach der politischen Vereinigung der beiden Teilstaaten binnen kürzester Zeit auf Ostdeutschland eins zu eins übertragbar sein und entsprechend funktionieren", erläutert der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Rudi Schmidt als Sprecher des neuen SFB. "Das war aber ein verhängnisvoller Irrtum." Vielmehr werde nun offenkundig, dass viele der neuen staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen in Ostdeutschland bei weitem nicht dieselbe Akzeptanz genießen wie im Westen. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Jena und Halle werden nun in einem umfassenden Ansatz die stattgehabten Transformationsprozesse analysieren, den Ist-Stand bewerten und Prognosen für die Zukunft treffen. Dabei gehen sie davon aus, dass die Transformationsprozesse sehr lange dauern und dass es eine völlig deckungsgleiche Übernahme des westdeutschen Systems auf absehbare Zeit nicht geben wird.
    Soziologen, Politikwissenschaftler, Ökonomen, Juristen und Historiker arbeiten bei diesem grundlegenden Forschungsansatz in drei Schwerpunkten interdisziplinär zusammen:
    Der erste Projektbereich "Struktur und Handlungsorientierung von Führungsgruppen" befasst sich mit den Funktionseliten in Ostdeutschland, die sich zum großen Teil noch aus dem alten Führungspersonal der ehemaligen DDR rekrutieren.
    Der zweite Projektbereich ist ganz dem Themenfeld "Beschäftigung und Arbeitsmarkt" gewidmet.
    Im dritten Projektbereich geht es um "Akteure und Institutionen im sozialen Sektor", womit Umfeld von Familie und Erziehung, aber auch die politische Kultur und das bürgerschaftliche Engagement gemeint sind.
    Mit diesem gemeinsamen, mit der Universität Jena durchgeführten SFB 580, ist die Martin-Luther-Universität nunmehr an mehr als 10 Sonderforschungsbereichen der DFG beteiligt. Durch die Einwerbung von Finanzmitteln erhalten junge Nachwuchswissenschaftler die Chance, im Rahmen des SFB sich für hochrangige Forschung zu qualifizieren.

    Am Veranstaltungsort werden Informationen über den SFB 580 und die Teilprojekte in Halle und Jena in Form von Postern und Veröffentlichungen bereitgehalten. Es besteht auch die Gelegenheit, mit den Leitern der Teilprojekte zu sprechen.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg
    Martin-Luther-Universität, Institut für Pädagogik
    Tel: 0345 / 552 38 30
    e-mail: rabe-kleberg@paedagogik.uni-halle.de
    Im Internet: www.sfb580.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sfb580.uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     


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