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03.02.2011 14:49

Uni Mannheim setzt auf Chancengleichheit

Achim Fischer Pressestelle
Universität Mannheim

    Motivation ist die Konkurrenz um die besten Köpfe

    Die Universität Mannheim engagiert sich in Zukunft verstärkt für die sozialen Belange ihrer Beschäftigten. Sie vermittelt beispielsweise Hilfe bei der Kinderbetreuung oder bei der Pflege, hilft speziell Frauen in der Karriereplanung, unterstützt zugezogene Führungskräfte bei der Job-Suche für den Ehepartner oder betreut ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um in der Region Fuß zu fassen. „Der Grund dafür ist einfach“, erklärt Professor Dr. Eva Eckkrammer, Prorektorin für Forschung an der Universität: „Der Wettbewerb um kluge Köpfe wird immer härter. Wenn wir nicht auf den persönlichen Hintergrund der Beschäftigten eingehen, haben wir in der Konkurrenz um gute Leute das Nachsehen. Deshalb müssen wir hier etwas tun, ganz gleich, ob die Politik Quoten vorschreibt oder nicht.“

    Aus diesem Grund hat die Universität jetzt eine Stabsstelle für Gleichstellung und soziale Vielfalt gegründet. Das Thema Gleichstellung umfasst dabei weit mehr als die Gleichstellung der Geschlechter. Der Komplex hat sich erweitert, indem etwa Angebote für Studierende und Beschäftigte mit Migrationshintergrund hinzugekommen sind.

    Ein Schwerpunkt ist die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Stellen Frauen zum Studienabschluss noch mehr als die Hälfte der Absolventen, so sinkt ihr Anteil mit jeder Qualifikationsstufe auf dem Weg zur Professur.
    Viele Frauen brechen ihre wissenschaftliche Laufbahn ab, weil sie Beruf und Familie nicht vereinbaren können. „Wir können es uns aber nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten“, so die Prorektorin. Die Stabsstelle leistet hier Unterstützung bei der Laufbahnplanung, beispielsweise mit einem Mentoring-Programm, Seminaren zu Eigenvermarktung und zur Karriereplanung oder durch Hinweise auf finanzielle Fördermöglichkeiten.

    „Von wachsender Bedeutung ist auch das Thema Pflege“, berichtet Professor Eckkrammer. „Die Belastung bleibt hier, genauso wie bei der Kinderbetreuung, meistens an den Frauen hängen, die sich dann nicht mehr so im Beruf engagieren können, wie sie eigentlich gerne möchten.“ Hier setzt die Unterstützung der Universität an, angefangen von flexiblen Arbeitszeitmodellen über die Beratung zu finanzieller Unterstützung bis hin zur Vermittlung ambulanter Pflegedienste.

    Erst vor wenigen Tagen hat eine bundesweite Studie gezeigt, dass Beschäftigte, die Angehörige pflegen, deutlich häufiger krank sind als Beschäftigte ohne diese Doppelbelastung. „Mit dem demographischen Wandel wird es aber immer mehr Frauen geben, die Verwandte pflegen. Das Thema Pflege wird bald wichtiger sein als das Thema Kinderbetreuung“, erklärt Dr.
    Petra Fischer, die Leiterin der Stabsstelle. „Darauf müssen wir uns bereits heute einstellen.“

    Ein weiterer Schwerpunkt betrifft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Universität in die Region ziehen möchte. 40 Prozent der neuen Professorinnen und Professoren kamen zuletzt aus dem Ausland. „In den Berufungsverhandlungen geht es nicht mehr nur um das Gehalt der Professorin oder des Professors und die Größe seines Teams“, berichtet Professor Eckkrammer. „Wir werden fast immer auch nach Job-Möglichkeiten für den Partner oder die Partnerin in der Region gefragt und müssen Kindergartenplätze sicher stellen.“

    Prorektorin Eckkrammer sieht die neuen Angebote als Investition in das Leistungsniveau der Universität: „Maßnahmen zur Förderung sozialer Vielfalt sind generell ein gutes Zugpferd bei der Gewinnung von Beschäftigten: Man fühlt sich wertgeschätzt, nicht nur weil die Qualität der Arbeit anerkannt wird, sondern die ganze Person und ihre Lebensumstände ernst genommen werden. Es zahlt sich für die Universität aus, wenn wir gute Leute bekommen, die sich dann voll auf den Job konzentrieren können.“

    Die Einrichtung der Stabsstelle ist Teil eines neuen Gleichstellungskonzepts der Universität. Nicht nur Beratung und Personalentwicklung der Beschäftigten und Studierenden wird in Zukunft verstärkt durchgeführt, sondern auch entsprechende Geschlechter-Forschung. An der Abteilung Rechtswissenschaft ist die Gründung eines „Zentrums für Arbeitsbeziehungen und rechtliche Gleichstellung“ geplant.

    Die im Bundeskabinett diskutierte Frauenquote von vierzig Prozent in Führungsgremien erfüllt die Universität Mannheim übrigens bereits. Mit Prorektorin Professor Eckkrammer und Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm sind zwei der fünf Rektoratspositionen mit Frauen besetzt.

    Kontakt:

    Dr. Petra Fischer
    Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung und soziale Vielfalt
    Koordinatorin „audit familiengerechte hochschule"
    L 9,7 (Raum 2.14)
    68161 Mannheim

    Tel.: 0621 / 181-2526
    E-Mail: Petra.Fischer@uni-mannheim.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-mannheim.de/stabsstellegleichstellung


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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