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07.08.1997 00:00

Gefahr im All: Weltraum-Müll

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 8 - 1997

    Thema 2

    Gefahr im All: Weltraum-Muell Etwa 100 000 Objekte, die groesser als ein Zentimeter sind, schwirren mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 30 000 Kilometern in der Stunde um die Erde. Effektive Schutzschilde sollen Raumfahrzeuge bei Zusammenstoessen schuetzen.

    Astronauten leben gefaehrlich, nicht nur wegen moeglicher technischer Defekte oder Unfaellen wie an Bord der MIR. Bereits der Weg in die unendlichen Weiten birgt Gefahren. Ein Grund: Weltraum-Muell. Im erdnahen Bereich, zwischen 200 km und 2 000 km ueber dem AEquator, kreisen etwa 100 000 Muellteile, die groesser als ein Zentimeter sind. Die Quelle des orbitalen Muells sind vor allem abgesprengte Raketenstufen. Hinzu kommen abgesplitterte Farb- und Lackpartikel, Schrauben, von Astronauten verlorenes Werkzeug oder ausgediente Nachrichtensatelliten. Aber auch natuerlicher Weltraum-Muell wie kosmischer Staub, Mikrometeoroiden bis hin zu Asteroiden stellen eine Gefahr fuer die bemannte und unbemannte Raumfahrt dar. Schon ab einem Millimeter Groesse koennen orbitale Muellteile Satelliten betriebsunfaehig machen; ab einem Zentimeter Durchmesser koennten sie wegen ihrer gewaltigen Bewegungsenergie ein Loch in die Fenster oder Kabinenwaende von Raumfahrzeugen schlagen. Um an diesen Hindernissen vorbei in groessere Hoehen vordringen zu koennen, muessen die Raumfahrzeuge mit geeigneten Schutzschilden versehen werden, die den orbitalen Schrottbeschuss abwehren. Forscher am Fraunhofer-Institut fuer Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI in Freiburg entwickeln und testen solche Schildanordnungen. Dafuer simulieren sie mit ihren modernen und leistungsstarken Beschleunigungsanlagen die Geschwindigkeiten und Vorgaenge im Weltraum. Im Auftrag der europaeischen Raumfahrtbehoerde ESA entwickelten sie unter anderem ein Schutzschild fuer die Raumsonde GIOTTO, die auf eine Fast-fly-by-Mission zum Kometen Halley geschickt wurde. Nun sollen die Wissenschaftler das Weltraumlabor COLUMBUS, das an der internationalen Raumstation ISS angedockt wird, mit einem langlebigen Schutz versehen. "Unsere Versuche fuer GIOTTO zeigten, dass ein Schutzschild aus zwei Platten am besten geeignet ist, den Aufprall der Muellteile abzumildern", so Frank Schaefer aus dem EMI. "Beim Durchschlag durch die erste Platte verdampft bereits ein Teil des Objekts, der Rest wird von der zweiten Platte aufgenommen." Fuer COLUMBUS testen die Wissenschaftler neue Polymer- und Keramikmaterialien, die sowohl gute Auffangqualitaeten als auch wenig Eigengewicht besitzen. Denn jedes Kilo mehr im Weltraum kostet einen fuenfstelligen Dollarbetrag. Gut gewappnet mit Schutzschilden kann die Erforschung des Universums weitergehen.

    Ihre Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Eberhard Schneider, Dipl.-Phys. Frank Schaefer Telefon 07 61/27 14-3 26 oder -4 21, Telefax 07 61/27 14-3 16 Fraunhofer-Institut fuer Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI Eckerstrasse 4, D-79104 Freiburg email: schneider@emi.fhg.de, schaefer@emi.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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