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30.10.2001 15:32

"Luther zwischen den Kulturen"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Internationale Lutherkonferenz aus Anlass des 500. Jahrestages der Immatrikulation Martin Luthers an der Universität Erfurt

    "Luther zwischen den Kulturen" ist das Thema einer Internationalen Tagung, die vom 1. bis 3. November aus Anlass des 500. Jahrestages der Immatrikulation Martin Luthers an der Universität Erfurt stattfinden wird. 40 Referenten, davon die Mehrzahl aus den USA haben ihr Kommen zugesagt. Außerdem haben sich Wissenschaftler aus Mexiko, Brasilien, Australien, Kanada und den Niederlanden angemeldet.

    Die Tagung wird am Donnerstag, dem 1. November um 9.00 Uhr im Festsaal des Augustinerklosters durch den Präsidenten der Universität Erfurt, Dr. Wolfgang Bergsdorf, eröffnet.
    Für das interessierte Erfurter Publikum findet am Freitag, dem 2. November, um 20.00 Uhr, eine öffentliche Podiumsdiskussion im Coelicum der Theologischen Fakultät in der Domstraße 10 statt. "Das Werk Martin Luthers aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts" diskutieren Bischof Dr. Joachim Wanke (Erfurt) und Prof. Dorothea Wendebourg (Tübingen). "War Luther ein Reformkatholik?" ist die spannende Frage, der in der Diskussion unter Leitung des Kuratoriumsvorsitzenden der Universität, des Historikers Prof. Dieter Langewiesche (Tübingen), nachgegangen werden soll.

    Wie sind die historischen Wirkungen der Theologie und der Reformation Martin Luthers im Zeichen der Herausforderungen zu bewerten, welche religiöse Pluralisierung, Interkulturalität und Säkularisierung für die Welt am Beginn des 21. Jahrhunderts bedeuten? Durchaus zu Recht wird häufig davon ausgegangen, dass die Einflüsse Luthers und des Luthertums nicht auf die politischen und religiösen Binnenwelten des zentraleuropäischen Protestantismus beschränkt blieben, sondern weit darüber hinaus reichten. Neben Skandinavien fand die Theologie des Reformators, insbesondere in den USA, Teilen Lateinamerikas und in Afrika Verbreitung. Die Selbstbezeichnung des "Lutherischen Weltbunds" deutet einen im 20. Jahrhundert entstandenen Anspruch von globalen Dimensionen an. Doch wie diese Wirkungen Luthers und des Luthertums in der Auseinandersetzung, Beeinflussung und Abgrenzung einer Vielzahl von einzelnen Religionen und Kulturen erfolgten und zu beurteilen sind, wurde wenig erforscht und diskutiert. Hier will die Erfurter Konferenz, deren Ergebnisse in einem Tagungsband publiziert werden sollen, ansetzen.

    "Luther im zeitgenössischen deutschen und europäischen Kontext" ist das Rahmenthema der Vorträge am ersten Konferenztag. Über den "transatlantischen Luther" diskutieren am Nachmittag Prof. Kathleen Neils Conzen (Chicago), Prof. Jon Gjerde (Berkeley) und Prof. Peter Franson (Verona, Wi.) unter Leitung der Vizepräsidentin und Nordamerika-Expertin der Universität Erfurt, Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl. Um Luther und Iberoamerika wird es am zweiten Konferenztag gehen. Prof. Peer Schmidt, Lehrstuhlinhaber für lateinamerikanische und südwesteuropäische Geschichte und einer der Organisatoren der Tagung, wird die Diskussion mit Prof. Alicia Mayer (Mexiko-Stadt) und Prof. Rene Gertz (Porto Alegre) moderieren. Um den "globalen Luther" geht es im Anschluss, wenn das Luthertum und seine Wechselwirkungen mit anderen Kulturen diskutiert werden. Zum Abschluss am Samstag widmet sich die Tagung dem Luthertum im 20. Jahrhundert.

    "Das kulturwissenschaftliche, auf Interdisziplinarität und Interkulturalität orientierte Profil der Universität Erfurt bringt für die Auseinandersetzung mit der Wirkungsgeschichte Luthers und des Luthertums besondere Voraussetzungen mit sich", so Prof. Dr. Hans Medick und Prof. Dr. Peer Schmidt, die die Tagung gemeinsam mit dem Internationalen Büro der Universität Erfurt organisiert haben. Diese gingen von der Annahme der Gleichberechtigung unterschiedlicher Kulturen und Religionen aus, der kleinen religiösen Lebenswelten ebenso wie der sogenannten Weltkulturen und -religionen. Luther und das Luthertum mit ihren Wirkungen sollen fern von aller "Jubiläums-Hagiographie" diskutiert werden, aber auch im Abstand zu einer nationalgeschichtlichen und konfessionell-religiösen Sichtweise, wie sie die Selbstsicht und das Bild Luthers in der Geschichte des Protestantismus weitgehend geprägt haben.

    Kontakt:

    Lehrstuhl für lateinamerikanische und südwesteuropäische Geschichte
    e-Mail: peer.schmidt@uni-erfurt.de
    Telefon: 0361-737-4421;
    Historische Anthropologie (Arbeitsstelle des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Göttingen)
    e-Mail: hans.medick@uni-erfurt.de
    Telefon: 0361-737-4463

    Internationales Büro
    e-mail: angelika.barta@uni-erfurt.de
    Telefon: 0361-7375032;

    oder über die Pressestelle der Universität.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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