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09.02.2011 00:01

Fledermäuse pflegen soziale Langzeitbeziehungen mit Verwandten und Bekannten

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Trotz hochdynamischer Sozialkontakte in Bechsteinfledermauskolonien pflegt jedes einzelne Tier langfristige und stabile soziale Beziehungen. Das komplexe Sozialgefüge der untersuchten Fledermauskolonien ähnelt dem von Elefanten, Delfinen und einigen Affenarten. Das hat ein internationales Forscherteam der Universität Greifswald und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich herausgefunden. Die Untersuchungsergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der biologischen Fachzeitschrift Proceedings B aus Großbritannien veröffentlicht.

    Fünf Jahre lang wurden Fledermäuse, von denen jede mit einem Mikrochip individuell markiert war, beobachtet. Die Analyse der sozialen Netzwerke in den Fledermauskolonien basiert auf 20.500 individuellen Daten. Die Forscher hatten mit Hilfe automatisierter Lesegeräte die tägliche individuelle Gruppenzusammensetzung der Tiere auslesen können. Dabei wurde festgestellt, dass Fledermäuse Langzeitbeziehungen zu verwandten und aber auch zu unverwandten Koloniemitgliedern aufrechterhalten.

    Die Daten offenbarten eine mehrschichtige, bemerkenswert stabile Sozialstruktur innerhalb der Kolonien. „Diese Ergebnisse werfen neues Licht auf den Zusammenhang zwischen komplexen Sozialstrukturen und kognitiven Fähigkeiten bei Tieren. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Entwicklung großer Gehirne bei einigen Säugetieren im Verlauf der Evolution nicht unbedingt mit hohen kognitiven Herausforderungen zur Aufrechterhaltung von sozialen Bindungen in komplexen Gesellschaften erklärt werden kann,“ so Prof. Dr. Gerald Kerth von der Universität Greifswald.

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Gerald Kerth
    Angewandte Zoologie und Naturschutz
    Zoologisches Institut und Museum
    Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-4100
    Telefax 03834 86-4252
    gerald.kerth@uni-greifswald.de


    Weitere Informationen:

    http://rspb.royalsocietypublishing.org/ - Artikel in Proceedings B ab 09.02.2011, 00:01 Uhr.
    http://www.mnf.uni-greifswald.de/institute/fr-biologie/zool-institut-museum/ange... - Lehrstuhl für angewandte Zoologie und Naturschutz
    http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/download-presseinformation... - Pressefotos zur Medieninformation


    Bilder

    Eine Kolonie weiblicher Bechsteinfledermäuse in ihrem Tagesquartier, einem Fledermauskasten in einem Wald bei Würzburg, Deutschland.
    Eine Kolonie weiblicher Bechsteinfledermäuse in ihrem Tagesquartier, einem Fledermauskasten in einem ...
    Foto: Gerald Kerth / Das Foto darf unter Nennung des Namens des Bildautors zu redaktionellen Zwecken kostenlos genutzt werden.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Eine Kolonie weiblicher Bechsteinfledermäuse in ihrem Tagesquartier, einem Fledermauskasten in einem Wald bei Würzburg, Deutschland.


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