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01.11.2001 15:50

100 Jahre Berliner Mathematische Gesellschaft

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Einladung zum Festkolloquium am 15. November 2001 an der TU Berlin

    Während des Wanderns zu diskutieren ist eine beliebte und sehr effektive mathematische Arbeitsmethode. Auf einem dieser langen Spaziergänge durch den Berliner Grunewald entschließen sich Adolf Kneser und Eugen Jahnke, eine mathematische Gesellschaft in Berlin zu gründen. Beide sind Mitglieder des "Alte Herren Verbandes des Mathematischen Vereins an der Universität Berlin", der bereits 1861 gegründet wurde. Zwei Jahre später, am 31. Oktober 1901 finden sich junge Universitätsdozenten und forschende Oberlehrer an Gymnasien zur Gründungsversammlung der Berliner Mathematischen Gesellschaft (BMG) zusammen. Die bekanntesten Namen sind C. Carathéodory, K. Hensel, A. Kneser, E. Landau und I. Schur. Die Gründung der Berliner Mathematischen Gesellschaft geschieht nicht von ungefähr. Die Zeit ist reif für mathematische, naturwissenschaftliche und generell wissenschaftliche Gesellschaften. Schließlich ist der Beginn des Aufschwungs der Naturwissenschaften über 70 Jahre her, hat die industrielle Revolution stattgefunden, rüsten sich Industrie und Naturwissenschaften gemeinsam für bedeutende Entdeckungen und Entwicklungen und zeigt die vorzügliche mathematische Ausbildung Wirkung.

    Die Berliner Mathematische Gesellschaft feiert jetzt ihren 100. Geburtstag. Sie war von Anfang an ein gemeinsames Forum aller Mathematiker in Berlin, dem alle bedeutenden Universitätslehrer, aber auch viele Studienräte und Industriemathematiker angehörten. Stellvertretend seien bei der Wiedergründung 1950 die Professoren Erhard Schmidt (Humboldt-Universität zu Berlin), Alexander Dinghas (Freie Universität Berlin) und Wolfgang Haack (Technische Universität Berlin) genannt. Die BMG verbindet die mathematischen Fachbereiche der drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam, das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik. Ihre Aufgabe sieht die BMG besonders in der Förderung der Kooperation zwischen den Instituten und einer Unterstützung nach außen. Erwähnt seien die Koordinierung der Forschungsschwerpunkte, zahlreiche Kolloquien von all-gemeinem Interesse, Aktivitäten für Schülerinnen und Schüler (Seminare, Berufsberatung) und die allgemeine Öffentlichkeit sowie die Unterstützung bei einer radikalen Neufassung des Mathematik-Curriculums an den Schulen.

    Berlin ist auf dem besten Weg, eine der ersten Adressen in der Mathematik zu werden - und die Berliner Mathematische Gesellschaft möchte dazu inhaltlich und personell beitragen. Die BMG und das Institut für Mathematik der TU Berlin laden herzlich zum Festkolloquium am 15. November an die TU Berlin ein, bei dem vier renommierte Wissenschaftler (drei davon ehemalige Berliner) aus dem weiten Spektrum der Mathematik berichten.

    Zeit: am Donnerstag, dem 15. November 2001, von 14.00 bis 18.00 Uhr
    Ort: TU Berlin, Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, Hörsaal MA 004, 10623 Berlin

    Programmhöhepunkte sind:

    14.30 Uhr Mathematik und intelligente Materialien
    Prof. Dr. Stefan Müller, Universität Leipzig
    Stefan Müller ist 38 Jahre alt, Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig, Leibniz-Preisträger, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, und einer der profiliertesten Vertreter der angewandten Mathematik weltweit. Der Vortrag wendet sich an das allgemeine Publikum.


    16.00 Uhr Automorphe Formen und L-Funktionen
    Prof. Dr. Werner Müller, Universität Bonn
    Werner Müller war der Mathematikstar an der Akademie der Wissenschaften der DDR und wurde 1992 Nachfolger von Friedrich Hirzebruch in Bonn. Sein Vortrag beschäftigt sich unter anderem mit dem berühmtesten offenen Problem der Mathematik, der Riemannschen Vermutung. Für Zuhörer wahrscheinlich eine gewisse Tour de force.

    16.45 Uhr Wavelets als mathematisches Mikroskop
    Prof. Dr. Wolfgang Dahmen, RWTH Aachen
    Wolfgang Dahmen war an der FU Berlin, bevor er Anfang der 90er Jahre nach Aachen wech-selte. Er ist der führende deutsche Fachmann auf dem höchst aktuellen Gebiet der Datenkompression, vor allem in der Bildverarbeitung mit Hilfe neuester mathematischer Methoden. Der Vortrag ist zum größten Teil für das allgemeine Publikum gedacht.


    17.30 Uhr Kepler, Kugeln, Codes und Cluster
    Prof. Dr. Jörg Wills, Universität Siegen
    Jörg Wills war an der TU Berlin tätig. Er hat viele interessante Arbeiten zu Geometrie und Codierung verfasst. Sein Vortrag ist in Teilen historisch und wird sich unter anderem mit dem kürzlich gelösten Kepler-Problem befassen. Der Vortrag ist durchgängig für ein allgemeines Publikum konzipiert.


    Euler-Vorlesung am 16. November 2001 in Potsdam

    In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auch auf die diesjährige Euler-Vorlesung am 16. November 2001 um 14.00 Uhr im Schloßtheater des Neuen Palais in Potsdam, Sanssouci hinweisen, zu der die Jury den weltberühmten Zahlentheoretiker Wolfgang Schmidt eingeladen hat. Das Thema des Vortrages lautet: Diophantische Approximationen, Diophantische Gleichungen und linear rekurrente Folgen.
    Die "Euler-Vorlesung in Sanssouci", eine Mathematik-Vorlesung in festlichem Rahmen, wird von den Berliner und Potsdamer Mathematischen Instituten und der Berliner Mathematischen Gesellschaft gemeinsam getragen und findet einmal jährlich statt. Die Veranstaltung ist nach Leonard Euler (1707 bis 1783) benannt. Euler war mit der Berliner Mathematik besonders verbunden, unter anderem durch seine langjährige Tätig-keit als Direktor der Mathematischen Klasse der Berliner Akademie und am Hof Friedrichs des Großen in Potsdam. Vor der Euler-Vorlesung hält Prof. Dr. Eberhard Knobloch, TU Berlin, den traditionellen historischen Vortrag mit dem Titel: 100 Jahre Mathematik in Berlin.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Institut für Mathematik der TU Berlin und Schatzmeister der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Tel.: 030/314-25730, Fax: -21269, E-Mail: ziegler@math.tu-berlin.de

    Diese Medieninformation finden Sie auch im World Wide Web unter der Adresse
    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2001/pi219.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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