Die landesweiten Proteste über die Fehlentwicklungen bei der Umsetzung der Bologna-Reform im Herbst 2009 haben an der Stiftung Universität Hildesheim zu einer konstruktiven und anhaltenden Diskussion zwischen Studierenden und Lehrenden über Verbesserungsmaßnahmen in Studium und Lehre geführt. Der Bologna-Tag am 20. Januar 2010 hat dazu Wesentliches beigetragen. Es wurden zentrale Problemfelder benannt, auf denen schnell Änderungen und Verbesserungen herbei geführt werden sollten. Korrekturen werden seitdem vor allem im Bereich der Prüfungen (Anzahl, Formen, Dichte), alternativer Lehr- und Arbeitsformen, der Mobilität und der individuellen Wahlmöglichkeiten vorgenommen.
Die dafür notwendigen Änderungen der Prüfungs- und Studienordnungen werden seit dem Sommersemester 2010 – im fortlaufenden Gespräch zwischen Studierenden und Lehrenden – in den QM-Studienkommissionen und in der Zentralen Senatskommission Qualitätsmanagement intensiv beraten und beschlossen. Um den von Studierenden wie Lehrenden gemeinsam eingeschlagenen Weg der inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Studiengänge fortzusetzen, hat die Hochschulleitung im Einvernehmen mit den Dekanen beschlossen, einmal jährlich einen Dies academicus einzurichten. Am Mittwoch, 8. Dezember 2010, diskutierten Studierende, Lehrende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Serviceeinrichtungen in gemeinsamen Workshops und in Studiengangs- oder Institutsversammlungen über die Verbesserung der Qualität von Lehre, Studium und Forschung.
Universitätspräsident Professor Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich hob in seinen Begrüßungsworten hervor: „Der Dies academicus soll an unserer Universität zur Tradition werden, um gemeinsam über Verbesserungsmaßnahmen in Studium und Lehre an der Stiftung Universität Hildesheim zu diskutieren.“ Karó Oganesian vom Allgemeinen Studierendenausschuss erinnerte an die Studierendenproteste der vergangenen Monate, den Bologna-Tag und die damit begonnene Dialogkultur zwischen Lehrenden und Studierenden. Das Profilelement Studierendenuniversität müsse weiter aktiv im Bewusstsein der Universität verankert werden, hob Oganesian hervor. Professor Dr. Toni Tholen, Vizepräsident für Lehre, betonte, dass der begonnene Diskussionsprozess in den nächsten Monaten vor allem an zwei Stellen fortgesetzt werden solle: „Wahlmöglichkeiten sollen vergrößert werden, beispielsweise durch ein offenes Modul in allen Nicht-Lehramtsstudiengängen. Im viersemestrigen Lehramtsmaster soll mehr Flexibilität bei der Wahl von Lehrveranstaltungen geschaffen werden, um individuelle Profilbildung im Studium zu ermöglichen. Ziel muss die persönliche Bildung des Einzelnen sein. Ferner müssen Lehr-, Arbeits- und Betreuungsformen neu gedacht werden.“
„Studierende sind keine leeren Hülsen“, unterstrich Professor Dr. Stephan Porombka, Vizepräsident für Forschung. Ein besonderes Profilelement der Stiftung Universität Hildesheim ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Der Dies academicus griff dieses Profilelement unter dem Motto Forschendes Lehren und Lernen auf. „Mit dem Thema ‚Forschendes Lehren und Lernen’, das für alle Fächer und Studiengänge unserer Universität ein zentrales ist, wollen wir die enge Verzahnung von Theorie und Praxis weiterentwickeln. Unsere Studiengänge sind von vornherein darauf angelegt, dass in ihnen forschend gelernt und forschend gelehrt wird. In den Bachelor- und Masterstudiengängen werden dazu die methodischen Grundkenntnisse und -kompetenzen vermittelt und weiter ausgebaut; in Lehr- und Lernzusammenhängen entstehen kleine oder größere Forschungsprojekte“, so der Vizepräsident für Lehre.
Am Nachmittag wurden in Studiengangs- und Institutsversammlungen die Ergebnisse der im Sommersemester durchgeführten Studiengangsevaluation besprochen, vor allem auch im Hinblick auf die Korrekturen am Bologna-Prozess. Darüber hinaus informierten die Institute über die Verwendung der Studienbeiträge ausführlich. In einer abschließenden Vollversammlung wurden erste Ergebnisse des Tages zusammengeführt. Unter anderem hob der Vizepräsident für Lehre die Notwendigkeit eines neu gedachten Betreuungssytems für die alternativen Lehr- und Arbeitsformen hervor. Andreas Marx, AStA, bekräftigte: „Wir brauchen einen Tag, an dem alle Mitglieder der Universität den universitären Alltag gemeinsam diskutieren, um so etwas wie Gemeinschaft zu schaffen“. Professor Tholen hielt zum Abschluss des Tages fest: „Wir haben heute viele Informationen zusammengetragen, Aufgaben und Denkanstöße für die kommenden Wochen und Monate mitgenommen“.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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